Статьи из газет о событиях в Гуссенбахе / Zeitungsartikel über Ereignisse in Hussenbach

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menges
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Статьи из газет о событиях в Гуссенбахе / Zeitungsartikel über Ereignisse in Hussenbach

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Zeitschrift „Kaukasische Post“ , 17.04.1910, Nr.14 Seite 17.

Auffassung eines Gemeindevorstehers von seinen Pflichten.

In Hussenbach, Bezirk Kamyschin, Gouvernement Ssaratow, wurde jüngst Georg Jakob Müller, der seinerzeit schon 3 Jahre lang Obervorsteher und als solcher sehr beliebt gewesen war, dann aber von seinen Gegnern so heftige Verfolgungen zu erdulden gehabt hatte, daß er eine Wiederwahl beharrlich ablehnte, aufs neue zum Obervorsteher gewählt und konnte diesmal nicht umhin, den Bitten seiner Gemeindegenossen nachzugeben. Man höre, was für Gedanken dieser Mann in seiner Antrittsrede - wir folgen der „ Deutscher Volkszeitung“ - entwickelte: „Ich weiß, was das Amt von mir fordert, nämlich Treue gegen Gott und die Gemeinde. Es ist ein Amt, welches die Gemeinde um vieles bringen, durch welches aber auch ihr vieles erspart werden kann. Es ist ein Amt, das viel Fluch aus das Haupt der Gemeinde laden, das aber auch zum großen Segen der Gemeinde dienen kann. Ich habe wohl nur Gutes im Auge für die Gemeinde, aber fern sei es von mir, mich auf mich selbst zu verlassen und allein mit meiner Kraft unter euch zu wirken; nein, es ist durchaus nötig, daß nebst Gott ihr alle bei der Ausübung meiner Pflicht mir zur Seite steht und jeder einzelne von euch mithelfe, das Gemeinwohl zu fördern. - Ich sah einst ein Bild: mitten im Meer, von wütenden Wellen gepeitscht, hielt eine Frau mit dem linken Arm eine Felsspitze umklammert, während ihre Rechte Ertrinkende zu retten suchte. Allein, was hätte ihr schwacher Arm allein vermocht, wenn nicht Fischer in ihren Booten herangekommen und mit starken Männerarmen das Rettungswerk vollbracht hätten! - Auch wir haben viele Ertrinkende unter uns, helfet mit vereinten Kräften sie zu retten - Einigkeit macht stark!“ -
In der darauf folgenden Gemeindeversammlung wandte sich der neue Obervorsteher an die Gemeindegenossen mit folgenden Ansprache: „Liebe Mitbürger, als unsere Altväter hierher nach Rußland kamen, da erwarben sie sich durch ihre echt deutsche Treue einen solchen Ruhm, daß die russischen Bauern unter sich von den Deutschen sagten: „Das ist ein Wahrheitsvolk; sie fordern für die Ware nicht mehr als sie wert ist und zahlen ebenso, was recht ist.“ Jetzt noch sagen unsere russischen Nachbarn zuweilen, wenn sie etwas verkaufen: „Nach deutscher Art!“ (по немецки!). Dies freut uns auch heute noch, obgleich wir diesen Ruhm nicht mehr verdienen. Wenn man gegenwärtig auf unsere Straßen geht und um sich schaut, welch eine Veränderung! Da ist kein Respekt mehr von den Alten und keine Ehrfurcht von den Beamten, Lehrern und Predigern; es ist zu beklagen, daß sich bei uns auch Häuser befinden, wo gesoffen, gefressen, gespielt und getanzt wird, wo öffentlich die größten Schandtaten getrieben werden, ja in einem Hause ist sogar ein Mord vorgekommen. Wo ist nun die deutsche Treue und Sittsamkeit geblieben und wo finden wir unsern alten Ruhm? Müssen wir nicht bitterlich klagen? - Doch das Klagen allein hilft nichts, wir müssen Hand ans Werk legen, müssen alle Unordnung mit starkem Arm abschaffen. Es ist eure Pflicht mir beizustehen, denn allein bin ich zu schwach. Du, aber Gemeinde, du bist die Kraft, du kannst viel machen. Ich will gerne vorangehen und hege keine Furcht, mag mir auch für Vermögen und Leben große Gefahr drohen!“ - Hierauf machte der Obervorsteher der Gemeinde den Vorschlag, einen Beschluß abzufassen und darin die Bestimmung zu treffen: wer sich untersteht in seinem Hause heimlich Branntweinhandel zu treiben und dadurch Unzucht und Schande ins Dorf zu bringen - den schließt die Gemeinde aus dem Gemeindeverband aus. Auf die Frage des Obervorstehers, ob die Gemeinde mit solch einem Beschluß einverstanden sei, erscholl wie aus einem Munde ein lautes Ja, das wie ein Donnerhall erklang. Mit Begeisterung verließen die Hausväter nach dieser denkwürdigen Gemeindeversammlung das Schulhaus, und auf ihren freudigen Gesichtern war deutlich zu lesen: Gottlob, es wird nun besser bei und werden! - Auch die Bierhalle hier soll vom Jahre 1911 ab zu bestehen aufhören! - Die Gemeinde Hussenbach hat schon des öftern bewiesen“, - so lesen wir in dem Eingesandt weiter - „das sie leistungsfähig ist, wenn sie einen guten Führer hat. So hat sie vor einigen Jahren, geleitet von Herrn Pastor Somelt und demselben Obervorsteher Müller, eine großartige Kirche gebaut, worauf sie mit Recht stolz sein kann. - Etwas durchaus wichtiges fehlt ihr aber noch, nämlich geordnete Schulverhältnisse. Unpassende Schuleinrichtung und Mangel an Lehrkräften bei einer sehr zahlreichen Schülerschar vereiteln fast jedwegen Fortschritt in der Schule. Wir hoffen aber ganz gewiß, daß sich unsere strebsame Gemeinde auch in dieser Sache, wenn sie passend geleitet wird, nicht hinten finden lassen wird. Ja, immer vorwärts, immer vorwärts, sollte stets die Losung unserer lieben Wolgadeutschen sein!“
Den Ahnen auf der Spur
menges
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Zeitschrift „Stossbrigadler“
/Organ des KK(B)SU des Franker Kantons der WDR /
5. Jahrgang /
Hussenbach, 08.05.1936 / Nr.39

Barbarisches Verhalten zu den tragenden Stuten.

Im Hussenbacher Kolchos „Stalin“ werden die tragenden Stuten barbarisch ausgenützt.
In den Brigaden 2 und 5 wurden 2 Stuten die abortiert hatten und eine Stute die gefohlt hatte gleich am anderen Tage zur Arbeit genommen. Der Kolchosvorsitzende Genosse Mehling, anstatt die tragenden Stuten zu schonen und für die 100 prozentige Aufzucht der Füllen zu kämpfen, fährt mit tragenden Stuten aus und verletzt dadurch die Beschlüsse der Partei und Regierung. Vom Veterinärarzt darauf aufmerksam gemacht, antwortete er: „Ich bin der Vorsitzende und verantworte.“
Die interessierten Organisationen müssen Gen.Mehling veranlassen das Auftrumpfen als Vorsitzender abzulegen und die Beschlüsse der Partei und Regierung über den Schutz des Jundviehs und Vergrößerung des Pferdebestandes zu erfüllen. Zwei.
______________
Verantwortlicher Redakteur: J.Fahrenbruch.
Hussenbach, Typographie des KVK.
Auflage 900 Exemplare.
Den Ahnen auf der Spur
menges
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Zeitschrift „Stossbrigadler“
/Organ des KK(B)SU des Franker Kantons der WDR /
Nr.79, 28.08.1936

Die Wegebauarbeit schläft.

In den ersten Monaten der Wegebausaison arbeitete die Wegebauabteilung der Franker Kantons sehr gut. In letzter Zeit scheint aber das gewohnte Tempo stark nachzulassen. Auch ist eine starke Beschädigung der profilierten Wege hervorgerufen durch das Befahren derselben, zu bemerken, ebensowenig werden die Wege ausgebessert.
Die Brücke auf dem Wege Hussenbach - Frank im Sharnojer Grund ist infolge starker Beschädigung schon über zwei Wochen nicht befahrbar, wodurch der Verkehr sehr gehemmt wird.
Unsere Wegebauabteilung, und persönlich Genosse Schlotthauer, muß daher im Interesse des Verkehrs sich sofort mit der Beseitigung dieser Mängel beschäftigen. G. Kühltau.
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Stellvertretende verantwortlicher Redakteur: S. Schwarz.
Hussenbach, Typographie des KVK.
Auflage 635 Exemplare.
Den Ahnen auf der Spur
Надежда Alexx
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ГИАНП г.Энгельс Газета "Большевик" от 15 января № 12 "Стахановский метод ремонта тракторов в Гуссенбахской МТС.
Статья "Наш опыт организации труда" Заведующего МТМ Я.КЕЙЛЬ
Статья "Дисциплина прежде всего" токаря-стахановца А.ПОПП
Статья "Не занем прогулов и опозданий" инструментальщика-председателя рабочего комитета Д.Я.МАЙЕР
Статья "Соревнования - залог успеха" слесаря -стахановца А.АЛЬТАХ
Статья Взаимная помощь" старшего механика Е.Ф.ШНЕЙДМИЛЛЕР (фото)
Статья "Успех работы решают люди" Директора Г.К.АЙРИХ, депутата Верховного Совета АССР НП
Статья "Как я работаю" стахановца-кузнеца Гуссенбахской МТС Я.Е.ЛЕЙС (фото)
Фото производственного совещания с работниками МТС. На снимке: директор Гуссенбахской МТС и работники МТС.

Фото: ученицы-отличницы средней школы села Гуссенбах Альвина Шейбель, Екатерина Арсеньева, Эрма Кейб.
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