Kolonie Rohrbach

pflaum
Постоянный участник
Сообщения: 1112
Зарегистрирован: 07 янв 2011, 17:37
Благодарил (а): 979 раз
Поблагодарили: 3062 раза

Kolonie Rohrbach

Сообщение pflaum »

Die Kolonie Rohrbach mit ihrem Filial Worms

In fruchtbarer, namentlich für Schafzucht günstiger Gegend des Gouvernements Cherson, etwa 12 - 14 Meilen von Odessa entfernt, liegen die beiden blühenden Kolonien Rohrbach und Worms, kaum eine Weile von einander getrennt. Ihre Gründung fällt in das Jahr 1809. Die grösste Hälfte der Ansiedler bestand aus Pfälzern und gehörte der reformierten Consession an. Sie vereinigten sich mit den übrigen Ansiedlern zu einem evangelischen Kirchspiele. Eines besonderen Segens hatte sich die Gemeinde durch die Wahl des Pastors Bonekemper eines vorzüglichen Missionszöglings von Basel, zu erfreuen, der 24 Jahre die Stelle eines Seelsorgers bekleidete und noch heute frisch im dankbaren Gedächtnis nicht nur seiner eigenen Gemeindemitglieder, sondern auch in weiteren Kreisen, auf die er segensreich einwirkt, fortlebt...

Aus "Immanuel! Eine Hütte Gottes bei den Menschen" von Pastor Hermann Dalton, 1868

Изображение
Lt. Dr. Stumpp hatten die Erstsiedler folgende Herkunft: Badenser - 33 Familien, Württemberger - 4 Familien, Pfälzer - 12 Familien, Elsässer - 44 Familien und 7 Familien aus Preussisch-Polen.

*Bemerkung: Die meisten Erstsiedler, die bei Stumpp als Elsässer verzeichnet sind, waren Pfälzer. Der Grund für diese Unstimmigkeit war der Grenzverlauf mit Frankreich in der Zeit der Auswanderung

[spoiler=]Haus und Wohnen in Rohrbach

Die Großväter in den Kolonien erzählen noch, wie sie am Anfang sich ihre Erdhöhlen gegraben hatten. Eine große, viereckige, tiefe Grube wurde in die Erde gemacht, dieselbe mit Stangen, Rohr, Gras und Erde bedeckt, das Ganze inwendig mit Lehm bestrichen; darin hielt man den Ersten Winter aus. Im nächsten Jahre schlug man schon vier starke Eckpfosten in die Erde, Balken mit Sparren wurden darauf gelegt, die Balken mit dünnen Stangen und das Sparrenwerk mit Stroh und Gras und Erde bedeckt, die Zwischenräume bis an die Balken mit einem Strauchgeflecht aus gefüllt, das Ganze inwendig und auswendig mit Lehm beklebt. Das war schon wohlicher. Und jetzt ist es noch viel wohnlicher geworden. Es überstromt den Reisenden ein eigentümliches Wohlbehagen, wenn er im Hochsommer ein Paar Weilen über die baumlose, heiße und ausgebrante Steppe in unbequemem Gefährte zurücklegt, dann gegen Abend in die freundliche Kolonie einbiegt, die sich längs der breiten Landstraße hinzieht. Die einzelnen Häuser sind schmuck von Stein ausgeführt, alle mit gleichen inneren Einrichtung. Wenn man von der Straße durch den Hof die Schwelle des Wohnhauses betritt, ist dem Eintretenden gerade gegenüber die Küche, zur Linken das Zimmer, zur Rechten Kammer. Im Zimmer wird in der Regel der Fremde beherbergt, sein größter Schmuck ist ein reinliches Bett mit hoch aufgetürmten Kissen. Die Einrichtung ist äusserst einfach und sauber; Tische und Bänke sind in der Regelvon unangestrichenem Holz; in der Ecke stehen auf einem kleinen Regal ein paar Bücher, nur geistlichen Inhalts.

Aus "Immanuel! Eine Hütte Gottes bei den Menschen" von Pastor Hermann Dalton, 1868

Изображение

Ein Haus aus der Gründerzeit. Nachbarkolonie Rastatt


Изображение

Entwicklung der Einwohnerzahl in Rohrbach


Изображение

Die Geschichte und Beschreibung der deutschen Kolonie Rohrbach 1848

Изображение

Bericht der Kolonisten aus Rohrbach über die Entstehung und Fortbestehen der Kolonie.
Verfasst 1848. Veröffentlicht von Georg Leibbrandt 1926


I. Gründung der Kolonie

Hochvetrauend auf die Privilegien S. Kaiserlichen Maj. Alexander des I. von Rußland, verließen die deutschen Auswanderer ihr Vaterland für immer und wanderten mit Allem das sie hatten hierher, in dem Bewußtsein, sich und ihre Nachkommen für immer glücklich zu sehen. Die Ansiedler der Kolonie Rohrbach kamen unter der Gerichtsbarkeit S. Durchlaucht des Gouverneurs Herzog von Rischileu im Herbst 1809 mit 26 Familien und im Jahre 1810 mit 69 Familien, väterlich begünstigt, hier auf der unbewohnten Grasteppe an, wo sie ihr Bestehen als Kolonisten erhalten, und zu welcher Zeit auch zugleich zur Niederlassung, Begründung der Kolonie und zur Aufführung der Häuser geschritten worden ist.

II. Angabe der Oertlichkeit

Die Kolonie ist auf der östlich niedrigen Anhöhe beinahe auf ebener Steppe an dem Thale Zerigul angelegt, und ist von dem Steppenflusse Teligul 20 W. südwestlich, dem Tschischekle 15 W. nördlich und von dem Bug-Flusse 40 W. östlicher Richtung hingegründet. Die Entfernung von der Gubernialstadt Cherson zählt ungefähr 130 und die der Kreisstadt Odessa 100 W. Nach der Gebietssitzung der Kolonie Landau zählt 20 W. Gegenüber dem Hauptorte, aus der südwestlichen Anhöhe des Thales, liegt das vor 10 Jahren mit schönen Häußern erbaute Halb- oder Bergdorf, von welchem aus, die ganze alte Kolonie übersehen werden kann, und jetzt 36 Häuser zählt. Hinter dem Dorfe entlang, oberhalb den Dreschplätzen, liegen die Weingärten, die mit steinernen Mauern eingeführt sind. Das Dorf selbst liegt in der Richtung von Nord gegen Süd und hat in der Mitte, wie das Thal selbst eine Abweichung aus der Linie nach südwest, d. h. eine kurze Biegung. Das ohne Flußbett genannte Thal Zerigul nimmt seinen Anfang 2 W. oberhalb der Kolonie, auf der Grenze der 6 W. von hier liegenden Kolonie Worms und mündet 25 W. von hier bei Ribowa in den Leman, es führt reiche Sandsteinbrüche mit sich und ist reichlich mit Wasser versehen. Die wasserreichen gegrabenen Brunnen gewähren mitunter sehr gutes Trinkwasser. Trotz den vielen trockenen Jahren ist die Gemeinde doch von eigentlichem Wassermangel verschont geblieben.

Bepflanzt mit schönen Gemüsegärten, Obstbäumen als: Aepfel, Birnen, Zwetschchen, Pflaumen, Kirschen, Aprikosen, zählt es mit seinen schönen Pappeln, Aspen, Weiden und Akazien 4-5000 Bäume und gewährt dem Liebhaber, von der Höhe hinabsehend, einen überraschenden Anblick. Die in dem Thal angehäufte Dammerde verspricht dem fleißigen Pflanzer immer feine reichliche Gartengewächse. Weniger erfreulich aber ist der oberhalb dem Thale entlang verschüttete Mist, der sich an manchen Stellen zu 15-18 Schuh aufgetürmet findet und nur Schlimmes verursacht.
Unsere meist ebene Steppe hat eine gute Lage, der Boden hat durchgängig aus seiner Oberfläche einen bis zwei Stiche fruchtbare Erde mit etwas Sand vermengt. Nur hin und wieder auf den südlichen Theilen, zeigen sich salpetrige Stellen, die nur bei häufigem Regen Ueppigkeit zeugen. Bei günstiger Witternng gedeiht nicht nur das Gras außerordentlich, sondern alle Saaten erreichen sehr schnell durch den feurigen Trieb eine ungewöhnliche Höhe. Da aber bekanntlich der Regen 8-10 Wochen ausbleibt, so gestaltet sich die Erde bei großer Hitze und den trockenen Winden wie Staub und Asche, in welchen Fällen der Landwirth kaum seine Saaten wieder einerntet.
Die Unterlage des Bodens besteht meist aus kalkartig, rotem Thone, der schwer zu bearbeiten ist, und die Ursache abgiebt, daß in unserer Gegend die Anlagen nicht von Dauer sind. Deswegen muß der Boden unumgänglich riolt werden. Von Waldung kann hier keine Rede sein, ebenso wenig von bedeutenden Weinanlagen. Die meisten, oder einzelne demselben bestehen kaum aus 600-1000, überhaupt aber beläuft sich die ganze Anzahl auf 34 000 Rebstöcke.

III. Ursprung der Benennung der Kolonie.

Aus Vorliebe zu ihrem Dorfe, von dem sie ausgewandert sind und ,,Rohrbach" heißt: gaben die zwei Kolonisten ,,Peter Schmidt und Peter Nuß", die zuerst an Ort und Stelle hier angelangt sind, der Kolonie den Namen ,,Rohrbach". Von dem an erhielt sie auch ihren Ursprung ,,Rohrbach".

IV. Ursprüngliche Niederlassung.

Die Begründung der Kolonie bestand anfänglich mit noch 5 hinzugekommenen Familien aus 100 Familien, und kamen aus dem Großherzogthum Baden 33, ans dem Königreich Würtemberg 4, Preußpolen 7 und aus dem Elsaß 56 Familien, in Allem 475 Seelen, worunter 248 männliche und 227 weibliche Seelen waren, hier an. Hinzugekommen: aus Preußpolen 1813 22 Familien, aus dem Königreich Würtemberg 4, aus dem Großherzogthum Baden 1817 und 19 16 Familien und durch Uebersiedlung aus anderen Kolonien 6 Familien, in Allem 48 Familien, mit 119 männlichen und 89 weiblicheu Seelen hinzugekommen. Die Familienzahl belief sich bis zum Jahre 1838 aus 148 Familien, welche 367 männliche, 316 weibliche, in Allem 683 Seelen zählte.
Abgegangen: Im Jahre 1818 sind nach Grusien 10 Familien, 1823 nach Odessa und andere Kolonien 11 Familien, 2 Familien sind ins Ausland zurückgekehrt, 1826 nach der gewesenen Kolonie Friedrichsthal und der jetzt 13 W. von hier liegenden Kolonie Johannesthal 11 Familien, nach Bessarabien 1843 10 Familien, nach der 100 W. von hier bei Nikolajew am Ingul liegenden Kolonie Neu-Danzig 7 Familien übersiedelt worden. Ins Ausland sind zurückgekehrt 4 Familien. Im Jahre 1825 wurde der Kolonist Georg Ehlis nach Sibirien verwiesen und der Kolonist Karl Neudorf als Trunkenbold und Herumtreiber über die Grenze geschickt. Wenn diese 53 Familien mit ihren 226 Seelen, worunter 132 männliche und 94 weibliche sind, von den im Jahr 1838 bestandenen 148 Familien abgezogen werden, so ergibt es sich, daß 95 Familien, 458 Seelen, als die ersten Ansiedler betrachtet werden können.
Nimmt man nun den Bestand vom Schlusse 1847 mit 1178 Seelen, worunter 620 männliche und 558 weibliche Seelen sind, welche zusamen 217 Familien ausmachen, so ergibt sich: daß in einer Zeitperiode von 38 Jahren die Kolonie sich um 720 Seelen vermehrt hat. Unter diesen sind Krüppelhafte: eine Blinde und 3 Verstandslose Personen weiblichen Geschlechts.
Unglücksfälle. Ein Mann ist in der Lehmgrube erdrückt worden, ein Mann ist durch einen Fehlstreich todtgeschlagen, ein Mann ist durch den Fall vom Wagen durch die Pferde umgekommen. Ein Kind ist überfahren von einem Wagen und zerquetscht worden, ein 15jähriger Jüngling ist im Damm ertrunken, und ein Kind durchs Feuer umgekommen.

V. Niederlassung der Kolonisten.

Die Grenzstadt Radziwilow war der Sammelplatz der meisten Ankömmlinge, wo sie sich transportweise von dem Anführer, Michael Kuhn, nach dem damals unbedeutenden Odessa leiten ließen. Dort angekommen, mußten die meisten Ansiedler Armuthshalber ihr Winterquartier in der bei Odessa liegenden Kolonie Großliebenthal bis zum nächsten Frühjahr ansschlagen, denen es freilich nicht so übelging, wie den ersten Ansiedler.

VI. Der neue Heimathsort.

Unter dem Anführer, Kollegienrath von Rosenkampf, kamen die 69 Familien mit ihrem ersten Schulzen, Michael Kuhn im Frühjahr 1810 bei ihren zuerst angekommenen Ansiedlern hier an Ort und Stelle an. Da war nichts als eine gesunde Luft, von vielen Jahren her niedergeschlagenes dürres Gras und allerlei Kräuter mit Blumen und ein neuer Grasteppich zu finden, und das war jetzt der Ort ihrer Herrlichkeit, an dem nur noch 19 der ersten Ansiedler weilen.

VII. Unterstützung und hergebrachtes Vermögen.

Auf Kosten der hohen Krone wurde jeder Familie ein Haus aus Steinen aufgebaut, und das nöthige an Vieh, Ackergeräthschaften, Saatfrüchte und Brodt auf Rechnnng der angeliehenen Kronsschulden laut Berechnung vom Jahre 1820 aus 93 Familien betreffende Summe 100 490 Rbl. 40 1/2 Kop. B.A., 28 711 Rbl. 54 3/7 Kop. Slb. verabfolgt.
Von der Grenze bis an den Ort und Stelle wurde den meisten Ansiedlern Nahrungsgeld aus Nichtwiedererstattung ausgezahlt. An solchen örtlichen Geldtagen galt bei den Gerichtsvorstehern Kollegienrath von Rosenkampf und dem ersten Schulzen Kuhn ein 60 Kopekenstück einen Rubel und die Kolonisten mußten froh sein, wenn sie es ohne weiteres dahin nehmen durften. Also segneten sich jene Herren und doch wurden sie immer ärmer, bis sie endlich ganz verdarben.
Die Ansiedler sind meistens als arme unbemittelte Leute aus ihrem Vaterland hieher gekommen und brachten deswegen mehr oder weniger Schulden mit, manche derselben hatten, ihre Fuhrwerker ausgenommen, nur Reisegeld bis auf die Grenze. Der Werth des Vermögens beläuft sich ungefähr anf 40-50 000 Rbl. B.A. Die Wohlhabenden wußten mit ihren Kronthaler nicht zu wirtschaften, darum wurde der größte Theil davon der sogenannten geistigen Schwindsucht aufgeopfert. Arme aber fleißige und nüchterne Leute hatten bald in jenen fruchtbaren Jahren ihr reichliches Auskommen, während die wohlhabenden Schlemmer verarmten. Spruch Sal. 10, 4. Lässige Hand macht faul, aber der Fleißigen Hand macht reich. 23, 21: Die Säufer und Schlemmer verarmen und ein Schläfer muß zerrissene Kleider tragen.

VIII. Ereignisse und Schicksale.

Von einer allgemeinen Uebersiedlung, von Überschwemmungen, von epidemischen Krankheiten und verheerenden Erdbeben kann hier keine Rede sein. Außer den oft wiederkehrenden Rödeln und dergleichen Kinderkrankheiten hat die Gemeinde wenig gelitten. Desto mehr aber dürfte die Rede sein von dem schädlichen Ungeziefer, der Heuschrecken, dem kleinen grauen Maikäfer und dem Brachkäfer, die überhaupt dem Kolonisten am Weinstock, an der Blüte und an den Fruchtkörnern den meisten Schaden verursachen. Abgesehen von den vielen Fehlernten, steht doch jetzt der Wirtschaftszweig in besserem Zustande.

IX. Bessere Gestaltung.

Zu den ersten 18 Jahren war bei weitem der größere Theil, eine Wirtschaft vorteilhaft zu betreiben, gar nicht gewachsen, weil sie die Vorteile nicht kannten und das bessere Wirtschaftsleben nicht am rechten Orte suchten, und weil ihnen 2) die Gottesfurcht fehlte und deswegen konnten sie auch ihre Vorteile nicht schätzen. ungehorsam gegen die Obrigkeit war bei den meisten die Folge ihres hergebrachten unchristlichen Lebens. Trotz den vielen Heimsuchungen widriger Schicksale, konnte doch dem Damme der Sittenlosigkeit keinen genügsamen Einhalt getan werden, die wenigsten nur achteten auf die züchtigende Hand Gottes zu ihrem Wohle.

Wer sich in dem Taumel der Verschwendung und in der Macht berauschender Getränke auszeichnete, der durfte sicher daraus rechnen oder stolz sein, bei seinen Brüdern den Beifall zu gewinnen, die im Schatten der Branntweinlokale ihre Hände ausruhen ließen, unbekümmert für das Wohl ihrer Nachkömmlinge. Die Schulzenämter, Schullehrer und Schreiber verstanden das grobe Handwerk, die Gläser zu stülpen, ebenso gut wie ihresgleichen. Die Jugend war ebenso ausschweifend herangewachsen. Die meisten lernten kaum lesen. Das war das Letzte, für die Schule zu sorgen, so wie es jetzt das wichtigste und erste Geschäft ist. Jetzt wird bei dem jungen Geschlecht der unwiederbringliche Schaden eingesehen und erkannt.
Die Bessergesinnten sanden zur bessern Gestaltung der bürgerlichen Ordnung von ihren Schulzenämtern keine Unterstützung, und weil selbst bei denselben selten ans ein gemeinsames Zusammenwirken zu rechnen war, so war der Weg zum Bessern wie vermauert. Wer ein Amt überkam, der wurde nicht um des Amtes, sondern um des Mannes Willen gewählt, und das brachte der Gemeinde in mehrfacher Hinsicht den größten Schaden, weil sich nun der größere Theil in dieser falschen Eigennützigkeit wohlgefühlt, so wurde ihm natürlich sein Unrecht auf seinen eigenen Kopf geworfen und dem unrecht immer auf die Bahn geholfen. Dieses Mißgeschick hat sich seit mehreren Jahren etwas besser gestaltet, die Schul-Neuwahlen werden jetzt behutsamer begonnen. Die Jugend wächst nicht mehr roh unter unseren Kolonisten auf wie damals, die Schullehrer werden jetzt nicht mehr nach dem alten Schlendrian der Wohlfeile nach gemutet, sondern man sieht jetzt auf die Fähigkeiten solcher und den christlichen Charakter. - Im Jahre 1812 erhielt die Gemeine einen Prediger, den Herrn Pastor Hubner. Aber sein Wirken dauerte kaum 2 Jahre, so mußte er die obere Heimat beziehen.

Der ehemalige Kommissär Krüger, der 1820-28 die Sache dieses Gebiets mitunter zu besorgen hatte, wirkte bei denselben dahin, daß die Wirtschaften mit ihren Besitzern auf einen besseren Standpunkt gestellt worden sind. Die ungehorsamen wurden empfindlich bestraft, und seine gewisse Strenge setzte unsere Ansiedler in ein regeres Leben. Eines blieb dennoch zu wünschen übrig.

Eine neue Epoche trat mit dem Jahre 1824 ins Leben. Gott erbarmte sich in jeder Hinsicht über uns, und sandte nach seiner weisen Absicht den bisher gewesenen ernsten Prediger des Evangeliums Johannes Bonekemper hieher, der in großem Segen wirkte. Den 10. November 1847 kam er um seine Entlassung ein, hat den 6. April 1848 eine solche Allerhöchst erhalten. Lange noch wird uns sein hinterlassener Segen in Andenken sein, den er in seinem 24jährigem Wirken gestiftet hat. Zwei Jahre später, 1826, erhielt die hiesige Gemeinde den durchgreifenden Schullehrer Wilhelm Eberhard, der der Schule eine neue Wendung gab, und der 1843 sein Amt niederlegte. Ein gesegnetes Zusammen-wirken, das Rügen der Sünden, und eine angemessene Disziplin brachte bald Segen unter unserem Volke. Es traf Gottesfurcht ein unter den Leuten, unermüdlicher Fleiß und Sparsamkeit, das Mitwirken höherer Obrigkeit traf seit Jahren zusamen, so daß die meisten unserer Ansiedler ihr Glück kennen lernten. Mehrere derselben haben sich von angrenzenden Gutsbesitzern 1640 Dßj. Land zum Eigenthum angekauft. Andere dagegen haben 8-9000 Dßj. von Gutsbesitzern zu ihrer Nutznießung gemiethet.

Bergleicht man nun den frühern Zustand der Gemeinde mit dem jetzigen, wo immer 2-3 Wirthe den Pflug bespannten: so findet ein sehr großer Unterschied statt. Als ich vor 3 Jahren meinen sogenannten eisernen Pflug hierher brachte, so hieß man ihn den „Bohnensetzer“. Jetzt nun hat beinahe ein jeder Wirth einen solchen und die Wohlhabenden sogar zwei solcher vorteilhaften Pflüge. Nicht selten sieht man solche Bierspänner von einem einzigen Menschen bekleidet im Felde ohne ihn zu halten die schönsten Furchen ziehen, da an die schweren unbequemen hölzernen Pflüge 6-8 Stück Vieh mit 3 Menschen versehen sein mußten. Die kräftigern unter unsern Ansiedlern bestellen zur jährlichen Aussaat 40-60 Dßj. Trotz den vielen unabwendbaren Hindernissen: Fehlernten, Viehsterben und dergleichen gelangten doch manche junge Ansiedler zu einem bedeutenden Vermögen Die starke Vieh- und Schafzucht, vorzugsweise letztere begünstigte am meisten den Wohlstand unserer Kolonisten. Ein Beweis davon liefert das 1847.te Jahr, in welchem unsere Kolonie über 24 000 Rbl. B.A. aus der Schafzucht bezogen hat.

Gegenwärtig zählt die Kolonie 150 Häuser, ein schönes Fruchtmagazin nebst einem neuerbauten Schul- und Bethause von einem Flächeninhalt von 60 Geviertfaden. Die meisten Häuser sind neuerbaute, unter welchen sich 25-30 durch ihre einfache aber gesunde Bauart und dem deutschen Geschmak angemesene innere Ausstattung der Zimer auszeichnen. Gegenüber dem leeren Kirchenplatze steht das vor 18 Jahr 2 Faden hohe schön erbaute Pastorat. Die innere Einrichtung mit 2 unter denselben befindlichen gewölbten Kellern, bietet für einen Prediger eine ziemlich bequeme Wohnung dar.
Unmöglich ist es, in diese kurzgefaßte geschichtliche Abfassung alle Vorgänge hier niederzulegen, vielleicht wird das wenig berichte von einer Seite her schon zu viel sein, und wer möchte nicht gerne das Bessere kommen sehend Die Schattenseite unserer Begebenheiten ist kaum berührt;
darüber wollen wir uns bescheiden, und in einer nnvollkommenen Welt, wie die unsere ist, dem Guten in der Hoffnung entgegensehen, daß es doch besser werden wird, und in aller Trene und allem Fleiße ausharren, bis wir endlich unsern Lauf in Gottes Namen enden werden, um als dann die Früchte unserer Arbeit einznerndten.

Während der 38jährigen Zeitperiode, und dem verschiedenartigen Durchkreutzen der Dinge, dem allmähligen Emporkommen nnserer An-siedler, hat unsere hohe Kolonial Verwaltung durch Strenge und Milde ihren Einfluß zu Tage gelegt, und wir erkennen es als eine preiswürdige Leitung der göttlichen Barmherzigkeit, Weisheit und Liebe an, daß wir an Hochderselben, besonders aber an S. Er. Herrn Staats-Rath von Hahn eine väterlich gerechte Unterstützung haben.
An diese väterliche Fürsorge schließt sich hauptsächlich der Bater der Kolonisten Herr Geeneral der Infanterie von Inzow, der sich treulich der Kolonisten annahm.

Schullehrer: Fritschle (Verfasser)

Schulz: Schlegel

Bürgermeister: Zimbelmann, Gemar

Gemeindeschreiber: Reich


Familien in Rohrbach

Erstsiedler in Rohrbach

1804 Birkle 1805 Bequingnolle

1809 Bäuerle, Feiock, Herdt, Hörth, Nuss, Strasser, Zorn, Huber, Rauscher, Schmidt, Reichert, Hoffmann, Host, Schwing, Stauch, Wagner, Messerschmidt, Ehrenfried, Peter, Burkhardt, Odenbach, Niebel, Schäfer, Ulrich, Merki, Heinik, Braun, Ehli, Hust, Schmidt, Merkel, Kerner, Nutz, Kerner, Zimpelmann, Gemar, Münch, Müller, Rudolf, Bacher, Bachmann, Nikolaus, Medge, Schorzmann, Holzwarth, Wiest, Wiest, Jahraus, Schwarz, Ackermann, Fuhrmann, Reissich, Böhler, Schneider, Schuh, Schüler, Keppele, Herzel, Croissant, Sprenger, Mittag, Iwig, Kochler, Bohlender, Rung, Moser, Aker, Klundt, Moos, Wiest, Wiest, Ridinger, Gaiser, Wittmer, Lukas, Heil, Grasmüller, Stoller, Stoller, Hochhalter, Edelmann, Horch, Lukas, Klein, Böhler, Kopp, Schneider, Weikum, Krieg, Trautmann, Diehl, Walter, Korb, Hag, Kraft, Schweizer, Menges, Stohr, Stohr

1813 Ulmann, Scheck, Sauter, Fergien, Grenz, Krieger, Elis, Nezel, Miliz, Quast, Schozmann, Kik, Krüger, Fischer, Scheck, Bodener, Kneisler, Lang, Tomde, Kühn, Bischof, Kabazki, Seifert, Kand, Fergo, Wilmesdorf, Olbiter, Benske, Stohr, Hauber, Baumgärtner, Neindorf, Tschudan

1817 Bachmann, Lauer, Hollop

Изображение

Zählung 1858

1. Fauth, 2. Zimbelmann, Zimbelmann, 5. Zimbelmann, 7. Feiock, Feiock, 8. Feiock, 9. Hörth, Hörth, 10. Rennich, Rennich, 11. Nuss, 12. Nuss, 13. Nuss, 14. Nuss, 15. Nuss, 16. Nuss, 17. Nuss, 18. Nuss, 19. Strasser, 20. Strasser, 21. Strasser, 22. Zorn, Zorn, 23. Huber, 24. Huber, 25. Kuprian, 26. Rauscher, 27. Schmidt, 29. Reichert, Reichert, 30. Reichert, 31. Reichert, 32. Hoffmann, 33. Hoffmann, 34. Hoffmann, 35. Zimmerle, Zimmerle, 36. Rennich, 37. Wagner, 38. Peter, Peter, Peter, 39. Peter, 40. Wöhl, 31. Merke, 43. Ehli, 44. Hust, Hust, Hust, Hust, Hust, 45. Hust, 46. Hust, 47. Hust, 48. Schmidt, 49. Schmidt, 50. Kerner, Kerner, Kerner, 51. Nutz, Nutz, Nutz, 52. Heckel, 53. Zimbelmann, Zimbelmann, Zimbelmann, 54. Zimbelmann, 55. Zimbelmann, 56. Zimbelmann, 58. Zimbelmann, Zimbelmann, Zimbelmann, 59. Gemar, 60. Gemar, Gemar, 61. Gemar, 62. Gemar, 63. Gemar, 65. Bacher, 66. Bachmann, 67. Bachmann, 68. Bachmann, 69. Bachmann, 70. Nikolaus, Nikolaus, Nikolaus, 71. Holzwarth, 72. Holzwarth, 73. Holzwarth, 74. Wiest, 75. Wiest, 76. Wiest, 78. Jahraus, 79. Jahraus, 82. Ackermann, 83. Ackermann, 84. Fuhrmann, 85. Fuhrmann, 86. Fuhrmann, 87. Fuhrmann, 89. Böhler, Böhler, 90. Schneider, Schneider, 91. Schuh, Schuh, 92. Roth, 93. Roth, 94. Roth, 95. Herzel, Herzel, 96. Croissant, Croissant, 98. Iwig, 99. Iwig, 99. Lenik, 100. Kogler, Kogler, 101. Bohlender, 102. Bohlender, 103. Endes, Will, Will, 104. Moser, Moser, Moser, 105. Moser, 107. Moser, 108. Moser, 109. Klundt, Klundt, 110. Klundt, 110. Klundt, 112. Klundt, 113. Moos, 114. Moos, 115. Moos, Moos, 116. Moos, Moos, 117. Moos, 118. Wiest, Wiest, Wiest, 119. Wiest, 120. Wiest, 121. Wiest, Wiest, 122. Wiest, 123. Wiest, Wiest, 124. Wiest, Wiest, 125. Ridinger, Ridinger, Ridinger, 126. Ridinger, 127. Ridinger, Ridinger, 128. Ridinger, 129. Ridinger, 130. Gaiser, 131. Wittmer, 132. Wittmer, 133. Stiegmann, 134. Heil, Heil, 135. Stoller, 136. Stoller, Stoller, 137. Stoller, 138. Stoller, 139. Stoller, 140. Stoller, 141. Stoller, Stoller, Stoller, 142. Hochhalter, Hochhalter, Hochhalter, Hochhalter, 143. Hochhalter, 144. Edelmann, 145. Schlegel, 149. Klein, 150. Klein, 151. Böhler, 152. Böhler, 153. Böhler, 154. Hoffmann, 155. Weigum, Weigum, 156. Krüg, 157. Trautmann, 158. Trautmann, 160. Korb, 161. Korb, 166. Stohr, 167. Kunz, Kunz, 169. Bachmann, Bachmann, 170. Bachmann, 171. Bachmann, Bachmann, 172. Wilmersdorf, 173. Fritschle, Fritschle, Fritschle, 174. Fritschle, 175. Mützel, Mützel, 176. Vogt, Vogt, Vogt, 177. Bujer, Bujer, Bujer, 178. Fink, 180. Fischer, 181. Keierleber, 182. Schrötlin, Schrötlin, 183. Klundt, Klundt, 185. Helmstetter, Helmstetter, 186. Messner, 187. Burghardt, 189. Büchler, Büchler, 190. Bender, 191. Kitzmann, Kitzmann, Kitzmann, 192. Jesser, Jesser, Jesser, 193. Perlenfein, Perlenfein, Perlenfein.

Bemerkung: Ревизская Сказка - Volkszählung vom 1. März 1858, Gouvernement Cherson, Ujesd Odessa, Kreis Beresan, Kolonie Rohrbach

Deputierte Kolonisten:

Heinrich Ridinger, Georg's Sohn
Heinrich Bachmann, Gottlieb's Sohn
Jakob Wiest, Franz' Sohn


Beisitzer:

Peter Jahraus, Georg's Sohn
Jakob Wiest, Jakob's Sohn


Schriftführer:

Heinrich Reich, Simon's Sohn

Kirche in Rohrbach

Изображение

Die Gemeinde Rohrbach und ihr Pastor Johannes Bonekemper

Die Gemeinde Rohrbach und die 7 km entfernte Kolonie Worms wurden im Jahre 1809 von Einwanderern aus dem Elsass, aus Baden und Württemberg sowie von pfälzischen Familien gegründet. In beiden Gemeinden schlossen sich die Reformierten und die Lutheraner zusammen und bildeten das evangelische Kirchspiel Rohrbach mit dem Filial Worms, eine Bezeichnung, die den Württembergern von ihrer Heimat her bekannt war. Nachdem im Jahre 1817 in Petersburg alle protestantischen Gemeinden nach einer erhebenden gemeinsamen Feier des dreihundertjährigen Reformationsjubiläums in der Petri-Kirche auch das Abendmahl gemeinsam gefeiert hatten, genehmigte Kaiser Alexander L, über diese Einmütigkeit erfreut, durch Erlaß, daß sich alle protestantischen Gemeinden in seinem Reich auf Wunsch als „evangelisch" bezeichnen konnten. Was in Rohrbach und Worms zum Segen beider Teile de facto vollzogen war, wurde damit allerhöchst de jure bestätigt. Das Bewußtsein des konfessionellen Unterschieds beschränkte sich in diesen Gemeinden darauf, dass die Reformierten beim Abendmahl das gebrochene Brot, die Lutheraner aber die Oblate erhielten. In der Schule lernte aas eine Kind die Gebote aus dem Heidelberger Katechismus, sein Nachbar aus dem in Württemberg gebräuchlichen Brenz'schen. Auch beriefen diese Gemeinden ihre Prediger ohne Rücksicht, welcher der beiden Konfessionen er angehörte, wenn er nur bereit war, die Abendmahlsfeier nach der hier eingeführten Weise zu begehen und den Religions- und Konfirmandenunterricht danach zu erteilen.
Es war auch ein Segen für diese Gemeinden, daß sie vierzehn Jahre nach ihrer Gründung in Pastor Johannes Bonekemper einen so verständnisvollen Prediger erhalten hatten, der durch seine Herkunft, seinen Lebensweg und sein Studium über konfessionelle Engherzigkeit hinausgewachsen war. Freilich erwartete ihn bei seinem Amtsantritt im Jahre 1824 nicht nur diese durch die konfessionelle Zusammensetzung der Gemeinden bedingte Eigentümlichkeit, die später freilich trotz friedlichem Beginn auch zu schweren inneren Kämpfen führen sollte.
Die religiös-sittliche Verfassung der Ansiedler war in den anderthalb Jahrzehnten, seit sie sich von ihren Heimatgemeinden und deren festen Lebensordnungen gelöst hatten, nicht besser geworden. Armut, Hungersnot als Folgen von Mißernten, das Wohnen in engen Erdhütten in den ersten Jahren haben manche gute Sitte gelockert und die Mensehen zum Schlendrian verleitet. Es gab keinen geordneten Schulunterricht und keine geregelte geistliche Bedienung. Ein Geistlicher kam bestenfalls ein- oder zweimal im Jahr aus einer entfernten Gemeinde oder aus Odessa. Von 1812 bis 1814 amtierte in Rohrbach ein Pastor Hübner, der dort auch starb. In einem von der Regierung angeforderten Bericht über die Entwicklung der Kolonien in der ersten Jahrhunderthälfte wird im Schriftstück über Rohrbach der Zustand in den ersten Jahren nach der Gründung der Kolonie folgendermaßen geschildert: „Trotz der vielen Heimsuchungen eines widrigen Schicksals konnte der Sittenlosigkeit nicht genügend Einhalt geboten werden, die wenigsten achteten auf die züchtende Hand Gottes zu ihrem Wohle. Wer sich im Taumel der Verschwendung und in der Macht berauschender Getränke auszeichnete, durfte darauf rechnen oder auch stolz sein, bei seinen Brüdern Beifall zu gewinnen, die im Schatten der Branntweinlokale ihre Hände ausruhen ließen, unbekümmert um das Wohl der Nachkömmlinge. Die Schulzen, Schullehrer und Schreiber verstanden das Handwerk gut, die Gläser zu stülpen. Die Jugend war ebenso ausschweifend herangewachsen. Die meisten lernten kaum lesen. Das war das letzte, für die Schule zu sorgen. Die Bessergesinnten fanden zur Gestaltung der bürgerlichen Ordnung bei ihren Schulzenämtern keine Unterstützung, und weil bei ihnen selten auf ein Zusammenwirken gerechnet werden konnte, war der Weg zum Besseren wie vermauert". Dies gilt wohl auch von den später in dieses Kirchspiel eingemeindeten Filialen Johannestal, Waterloo, Friedenstal und Stuttgart, deren Bewohner als Nachzügler im Jahre 1817 und darnach in Südrußland angekommen sind.
Die beiden letztgenannten Dörfer und ein Teil der Einwohner Waterloos wurden bald darauf in die bei Odessa liegende Gemeinde Güldendorf umgesiedelt, die ebenfalls von Pastor Bonekemper bedient wurde. In Anbetracht des Zustandes der Gemeinde und der Ausdehnung des Kirchspiels stand Pastor Bonekemper hier vor schwersten Aufgaben.

Kirchspiel Rohrbach-Worms

1812-1814 von Odessa und Güldendorf bedient

1815-1824 • Hübner, Elias

1824-1848 • Bonekemper, Johannes

1849-1851• vakant, von Gü. bedient

1852-1856 • Prüss, Ernst Theodor

1856-1859 • vakant, von Güldendorf bedient

1861-1865 • Uehlinger, Philipp Jakob

1865-1876 • Bonekemper, Karl

1877-1882 • Glinz, Johann

1880-1883 • Scharb, Friedrich

1899-1903 • Barnehl, Friedrich Carl

1903-1910 • Hösli, Kaspar

1911-1919 • von Schalinsky, Max Karl

Изображение

Johannes Bonekemper
ist am 6. Juli 1795 zu Niederbräunfeld, Pfarrei Nümbrecht in der Rheinprovinz, geboren worden. Seine Eltern waren arm. Im Alter von sieben Jahren verlor er seine Mutter und fünf Jahre darauf auch seinen Vater. Mit ihm blieben vier Geschwister als Waisen zurück. Seine Schulbildung war dürftig und beschränkte sich auf Lesen und Schreiben. Nach dem Tode seines Vaters musste er als „Dienst-Bote Brot und Kleidung verdienen, wobei es ganz mit der Schullehre aus war". Im Alter von 14 Jahren wurde er konfirmiert, was jedoch nicht den geringsten Eindruck bei ihm hinterließ. Später ging er nach Elberfeld und trat mit zwanzig Jahren bei einem Schmiedemeister als Lehrling ein. Im Hause seines Lehrherrn lebte eine „christlich gesinnte Frau, welche unser Herr als Werkzeug an meiner unsterblichen Seele gebrauchen wollte". Gegen diese Frau hatte er anfangs eine Abneigung und schalt sie eine „feine Ketzerin", bis er eines Tages von einem Arbeitskameraden zu ihr mitgenommen wurde. Hier fand er das Johannesevangelium, aufgeschlagen auf dem Tisch liegend, und begann zu lesen. B. schreibt darüber wörtlich: „Das erste Mal, dass mir Jesus Christus als der Sohn Gottes bekanntgemacht wurde. Indem sie mir nun redete von einer neuen Geburt, stand mein Verstand still, und meine Vernunft konnte diese Dinge unmöglich fassen; und hätte nicht ein Nikodemus die Frage dem Herrn selbst anvertraut, so, glaube ich, wäre ich der erste gewesen, der da gefragt hätte: Wie mag solches zugehen? Nun musste ich mich gefangengeben und legte dieser Frau demütig die Bitte vor, ob sie sich meiner annehmen wollte,- so würde ich sie forthin fleißig besuchen, worein sie denn herzlich gerne willigte . . . und wenn ich früher noch länger denn ein halbes Jahr die Kirche nicht inwendig gesehen, so konnte ich von diesem Tag ab keinen Sonntag vorbeigehen lassen,ohne sie nicht zwei- oder dreimal inwendig zu sehen und das Wort vom Kreuz zu hören.
Im Jahre 1816 wurde Bonekemper Soldat und verbrachte seine Militärzeit bei den preußischen Okkupationstruppen in Frankreich. Nach Elberfeld zurückgekehrt, schloß ei sich einem Jünglingsverein an und hörte hier von den deutschen Ansiedlungen in Südrussland und von Pfarrer Lindl in Sarata (Bessarabien). Dieser hatte sich an Ch. F. Werner im Württembergischen gewandt, er möge ihm Jünglinge schicken, welche durch wahre Buße und lebendigen Glauben Christum liebgewonnen hatten; er wolle sich ihrer annehmen und sie selbst unterrichten, dass sie ihm behilflich sein konnten. Bonekemper sah diesen Bericht als Wink für die Zukunft an und war entschlossen, dem Ruf zu folgen. Doch seine Freunde rieten ihm, zuerst seine mangelhafte Schulbildung und Ausbildung als Missionar im Basler Missionsseminar zu vervollständigen. Nach dreijähriger Ausbildung wurde er im März 1824 ordiniert und trat am Tage darauf die Reise nach Odessa an. Hier wurde ihm das Kirchspiel Rohrbach überwiesen, wo er am 20. Juni nach einem kurzen Aufenthalt in Worms eintraf. Die Gemeinde bereitete ihm einen herzlichen Empfang. Reiter waren ihm entgegengeritten und begleiteten seinen Wagen. Die Gemeindevorsteher standen am Eingang des Dorfes mit der Jugend nebst einer großen Menge Erwachsener bereit. Ein Danklied wurde angestimmt, dann geleiteten sie ihn zu seiner Wohnung. Die Glocken läuteten, mit Pistolen- und Flintenschüssen wurde der Freude Ausdruck verliehen. Von der Wohnung ging es in den überfüllten Betsaal. Dort fielen nach dem Gesang alle auf die Knie, einer der Gemeindevorsteher sprach ein inbrünstiges Dankgebet und hielt eine ernste Rede an die Gemeinde. Dann sprach der Pastor. Mit einem Lied schloß die Feier.
Am 20. Juni hielt Bonkemper seine Antrittspredigt über das Evangelium vom verlorenen Schaf und verlorenen Groschen. Da der Betsaal lange nicht alle fassen konnte, predigte er unter freiem Himmel inmitten lt.einer großen Schar von Zuhörern". Ein Jahr nach seinem Amtsantritt heiratete Bonekemper Helene Heinleth, die Tochter des Hofrats Joseph Heinleth in Odessa. Die Familie Heinleth stammte aus München. Im darauffolgenden Jahr erhielt die Gemeinde den tüchtigen Lehrer Wilhelm Eberhard, der mit Erfolg den Unterricht und die Schulordnung neu gestaltete und seinem Pastor ein treuer und gleichgesinnter Mitarbeiter war.

"Die Kirchen und das Religiöse Leben der Russlanddeutschen", Evangelischer Teil, Stuttgart 1978

Genealogie

Revisionsliste 1816

"Die Auswanderung aus Deutschland nach Russland in den Jahren 1763 bis 1862" von Karl Stumpp

-

Revisionsliste 1858

Online-Store der GRHS - http://www.grhs.org

-

Revisionsliste 1892

Online-Store der AHSGR - http://www.ahsgr.org

-

Kirchenbuch der evangelisch-reformierten Gemeinde Rohrbach-Worms

Изображение

Auszug aus dem Kirchenbuch - Eintrag über meinen Ururgroßvater Andreas Klein

Kirchenbuchduplikat des St. Petersburger Konsistoriums, 1833 -1885 - http://www.familysearch.org

-

Revisionsliste 1922

Beresan District Odessa Regional Interest Group/GRHS - http://www.grhs.org


Familienforschung für die Zeit vor 1809

Rohrbach/Pfalz

Taufen 1694 - 1782 (Rohrbach, Heiraten 1707 - 1793 Steinweiler) Tote 1711- 1794 Konfirmationen 1708 - 1754 Taufen 1714 - 1797 (Rohrbach) Konfirmationen 1711 1725 - 1755 Heiraten 1710 - 1797 Tote 1711 - 1797 Taufen 1783 - 1804 (Steinweiler)

Film: 193132, 1457635

-

Winden

Taufen, Heiraten, Tote, Konfirmation 1713 - 1798 Taufen, Heiraten, Tote, Konfirmation 1794 - 1839

Film: 193232

Ortsfamilienbuch Winden

-

Eppingen

Taufen 1776 - 1819 (Ref.) - Taufen 1794 - 1815 - Taufen 1820 - 1821 (Ref.) - Taufen 1816 - 1833

Film: 1272374

Taufen 1834 - 1887 - Tauf-Index 1745 - 1793 - Toten-Index 1745 - 1793

Film: 1272375 Items 1 - 6

Tote 1794 - 1821 - Tote 1776 - 1821 (Ref.) - Tote 1822 - 1887 - Heirats-Index 1745 - 1793

Film: 1272376 Items 1 - 7

Heiraten, Konf. 1775 - 1821 (Ref.) - Heiraten 1794 - 1872

Film: 1272377 Items 1 - 4

-

Oberhochstadt

Taufen 1727 - 1747 Heiraten 1730 - 1768 Tote 1730 - 1767 Taufen 1748 - 1752 Konfirmation 1730 - 1755 Taufen 1752 - 1767 Verschiedene Akten Taufen 1768 Verschiedene Akten Taufen, Heiraten, Tote 1769 - 1798 Konfirmation 1770 - 1796

Film: 24764

-

Niederhochstadt

Taufen 1708 - 1748 Heiraten 1708 - 1716 Kirchenältesten, uneheliche Kinder, Ehestreitigkeiten 1714 - 1722 Taufen 1748 - 1766 Tote 1708 - 1710 1711 - 1712 1730 - 1768 Verordnungen 1732 - 1733 Taufen 1766 - 1768 Ältesten, Almosenpfleger 1708 - 1768 Kirchenzucht 1742 - 1753

Film: 193076

Konfirmationen 1708 - 1825 Verordnungen 1708 - 1725 Almosenabrechnungen Heiraten 1730 - 1768 Taufen, Tote, Heiraten 1769 - 1798 Konfirmationen 1770 - 1796 Taufen 1736 - 1839 Heiraten 1769 - 1838 Tote 1769 - 1794 1798 - 1838 Taufen 1730 - 1836 Konfirmanden 1820 - 1826

Film: 193076

Heiraten 1747-1836 Tote 1769-1838 Konfirmationen 1817-1834

Film: 193076

-

Kapellen-Drusweiler

Nachrichten 1681 Heiraten 1679 - 1734 Taufen 1669 - 1735 Konfirmationen 1679 - 1736 Tote 1678 - 1734 Heiraten, Taufen, Tote 1735 - 1779 Konfirmanden 1735 - 1761 Taufen, Konfirmationen, Heiraten, Tote 1780 - 1794

Film: 193930

Taufen 1839 - 1877 Heiraten, Tote 1839 - 1890 Taufen 1633 - 1663 Heiraten 1664 - 1678 Taufen 1576 - 1621 1676 Tote 1576 - 1616 Taufen 1794 - 1807 Konfirmationen 1795 - 1812 Heiraten 1795 - 1802 Taufen 1807 - 1811

Film: 1457537 Items 3-7

Tote 1794 - 1812 Taufen, Heiraten, Tote 1812 - 1839 Konfirmationen 1819 - 1838 Konfirmanden 1819 - 1910

Film: 1457537 Items 7-10

-

Erlenbach

Taufen 1729 - 1763 1798 - 1822 Heiraten, Tote, Konfirmationen 1729 - 1822

Film:193838

-

Stebbach

1809 - 1821 - Taufen, Heiraten, Tote 1746 - 1809 - Taufen 1675 - 1745 - Heiraten, Tote 1704 - 1745

Film: 1189147 Items 1 - 5

-

Ilbesheim

Taufen 1722 - 1772 Konfirmationen 1723 - 1772 Heiraten, Tote 1722 - 1772 Taufen 1772 - 1779 Heiraten 1773 - 1779 Auszüge von Taufen, Tote, Heiraten 1722 - 1772 Taufen, Konfirmationen, Heiraten, Tote 1772 - 1779 Taufen 1780 - 1796 Konfirmationen 1781 - 1795 Heiraten 1780 - 1796 (Ilbesheim)

Film: 193022

Tote 1780 - 1794 Taufen 1780 - 1800 (Leinsweiler) Konfirmationen 1781 - 1798 Heiraten, Tote 1780 - 1799

Film: 193022

-

Edenkoben

Taufen 1667-1738, 1772-1798 Heiraten, Tote 1667-1817

Film: 68853

-

Billigheim - Mühlhofen

Billigheim: Heiraten 1786 - 1839 Taufen 1797 - 1838 Tote 1797 - 1839 Konfirm. 1798 - 1826
Film: 193784 Items 1-2

Mühlhofen: Taufen 1780 - 1794, Konf. 1780 - 1792, Heiraten, Tote 1780 - 1794 Taufen, Heiraten 1715 - 1779 Tote 1720 - 1779

Film: 1457536 Items 6 - 7

Billigheim: Taufen 1686 - 1752 Konfirm. 1705 - 1733 Heiraten 1709 - 1752 Tote 1710 - 1751 Taufen 1752 - 1786 Konfirm. 1753 - 1792 Heiraten 1753 - 1786 Tote 1752 - 1786 Taufen 1786 - 1797 Konfirm. 1795
[/spoiler]
Film: 247589
Lieber ein Lebkuchen als ein toter Kecks
wdreitarkor.de
Частый посетитель
Сообщения: 53
Зарегистрирован: 18 июн 2018, 18:03
Благодарил (а): 212 раз
Поблагодарили: 9 раз

Kolonie Rohrbach

Сообщение wdreitarkor.de »

Спасибо Константин!
Почти все Friedrichi могли бы быть моим пра-дедом?Если бы их ещё собрать по фамильно то у меня была бы еще одна подсказка,Христьян назвал своего сына Эдуарда в честь своего брата.
С уважением W.Dreit
Аватара пользователя
Константин
Постоянный участник
Сообщения: 9068
Зарегистрирован: 09 янв 2011, 17:45
Благодарил (а): 565 раз
Поблагодарили: 8320 раз

Kolonie Rohrbach

Сообщение Константин »

wdreitarkor.de писал(а): 01 авг 2018, 21:08 Спасибо Константин!
Почти все Friedrichi могли бы быть моим пра-дедом?Если бы их ещё собрать по фамильно то у меня была бы еще одна подсказка,Христьян назвал своего сына Эдуарда в честь своего брата.
С уважением W.Dreit
Так тут Фридрих Клейн - единственный, 1870 г.р. (1865 и 1878 г.р., думаю, невернo указаны), а так же указаны их дети и внуки. Жена Кристина Шекк, 1874 г.р.

[spoiler=]Engelhardt, Jakob 15 Jul 1862 Worms, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984
Engelhardt, Karoline 15 Jun 1865 Worms, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984 geb. Deutscher
Klein, Christine 21 Jun 1874 Waterloo, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984 geb. Scheck
Klein, Eduard 27 Jun 1929 Donskoj, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984
Klein, Elsa 10 May 1927 Donskoj, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984
№ 1.Klein, Friedrich 21 Nov 1870 Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984
Klein, Georg 6 Aug 1898 Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984
Klein, Heinrich 1 Nov 1938 Majak A3342-EWZ50-E012 0984
Klein, Luise 10 Mar 1923 Donskoj, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984
Klein, Wilhelmine 7 Sep 1900 Worms, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984 geb. Engelhardt

Klein, Christine 21 Jun 1874 Waterloo A3342EWZ50-E011 2108 geb. Scheck
№ 1.Klein, Friedrich 21 Nov 1878 Rohrbach A3342EWZ50-E011 2108

Boehler, Elisabeth 1854 Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E013 1324 geb. Strasser
Boehler, Jakob 1850 Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E013 1324
Klein, Christine 1874 Waterloo, Odessa A3342-EWZ50-E013 1324 geb. Schek
№ 1.Klein, Friedrich 24 Nov 1870 Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E013 1324
Klein, Friedrich 15 Oct 1896 Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E013 1324
Klein, Lydia 5 Jan 1895 Donskoj, Odessa A3342-EWZ50-E013 1324 geb. Boehler

Boehler, Elisabeth 1854 Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E012 0736 geb. Strasser
Boehler, Jakob 1850 Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E012 0736
Klein, Christine 1874 Waterloo, Odessa A3342-EWZ50-E012 0736 geb. Schek
№ 1.Klein, Friedrich 24 Nov 1870 Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E012 0736
Klein, Friedrich 15 Oct 1898 Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E012 0736
Klein, Heinrich 19 Feb 1925 Donskoj, Odessa A3342-EWZ50-E012 0736
Klein, Lydia 5 Jan 1895 Donskoj, Odessa A3342-EWZ50-E012 0736 geb. Boehler
Klein, Olga 27 Sep 1937 Donskoj, Odessa A3342-EWZ50-E012 0736

Engelhardt, Jakob 15 Jul 1862 Worms, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984
Engelhardt, Karoline 15 Jun 1865 Worms, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984 geb. Deutscher
Klein, Christine 21 Jun 1874 Waterloo, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984 geb. Scheck
Klein, Eduard 27 Jun 1929 Donskoj, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984
Klein, Elsa 10 May 1927 Donskoj, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984
№ 1.Klein, Friedrich 21 Nov 1870 Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984
Klein, Georg 6 Aug 1898 Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984
Klein, Heinrich 1 Nov 1938 Majak A3342-EWZ50-E012 0984
Klein, Luise 10 Mar 1923 Donskoj, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984
Klein, Wilhelmine 7 Sep 1900 Worms, Odessa A3342-EWZ50-E012 0984 geb. Engelhardt

Grossmann, Jakob 1879 Donskoj, Odessa A3342-EWZ50-E014 0120
Grossmann, Margarethe 1874 Neu Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E014 0120 geb. Schockenmeier
Klein, Amalie 4 Mar 1927 Donskoj, Odessa A3342-EWZ50-E014 0120
Klein, Christine 1874 Waterloo, Odessa A3342-EWZ50-E014 0120 geb. Scheck
№ 1.Klein, Friedrich 1870 Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E014 0120
Klein, Katharina 4 Sep 1905 Donskoj, Odessa A3342-EWZ50-E014 0120 geb. Grossmann
Klein, Peter 28 Apr 1900 Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E014 0120

Engelhardt, Jakob 15 Jul 1862 Worms, Odessa A3342-EWZ50-E014 1532
Engelhardt, Karoline 15 Jun 1865 Worms, Odessa A3342-EWZ50-E014 1532 geb. Deutscher
Klein, Christine 21 Jun 1874 Waterloo, Odessa A3342-EWZ50-E014 1532 geb. Scheck
№ 1.Klein, Friedrich 21 Nov 1870 Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E014 1532
Klein, Georg 6 Aug 1898 Rohrbach, Odessa A3342-EWZ50-E014 1532
Klein, Wilhelmine 7 Sep 1900 Worms, Odessa A3342-EWZ50-E014 1532 geb. Engelhardt[/spoiler]
Ищу: всех Мунц, Штамм, Минх (с.Усть-Грязнуха, с.Каменка), всех Кизнер, Якоб, Деш, Штремель (с.Гнилушка), Шмидт (Каменка) и Шехтель (Шукк, Каменка).
wdreitarkor.de
Частый посетитель
Сообщения: 53
Зарегистрирован: 18 июн 2018, 18:03
Благодарил (а): 212 раз
Поблагодарили: 9 раз

Kolonie Rohrbach

Сообщение wdreitarkor.de »

Здравствуйте Константин!
Спасибо за списки,но в этих списках несколько Фридрихов с одинаковыми годами рождения и женщин которые бы подошли несколько.Кстати моего деда Христьяна 1904года нет.
Да я ещё раз просмотрел документы моих родителей,нашёл свидетельство о браке,датировано 1928годом выдано в Ватерлоо видимо потому что моя бабушка Шиллинг Магдалена Степановна 1903г.оттуда роддом.
С уважением W.DREIT.
Mennon
Постоянный участник
Сообщения: 378
Зарегистрирован: 22 май 2015, 09:35
Благодарил (а): 101 раз
Поблагодарили: 621 раз

Kolonie Rohrbach

Сообщение Mennon »

Константин писал(а): 01 авг 2018, 21:24wdreitarkor.de писал(а): ↑01 авг 2018, 19:08
Спасибо Константин!
Почти все Friedrichi могли бы быть моим пра-дедом?Если бы их ещё собрать по фамильно то у меня была бы еще одна подсказка,Христьян назвал своего сына Эдуарда в честь своего брата.
С уважением W.Dreit
Так тут Фридрих Клейн - единственный, 1870 г.р. (1865 и 1878 г.р., думаю, невернo указаны), а так же указаны их дети и внуки. Жена Кристина Шекк, 1874 г.р.
wdreitarkor.de писал(а): 08 авг 2018, 16:09Здравствуйте Константин!
Спасибо за списки,но в этих списках несколько Фридрихов с одинаковыми годами рождения и женщин которые бы подошли несколько.Кстати моего деда Христьяна 1904года нет.
Да я ещё раз просмотрел документы моих родителей,нашёл свидетельство о браке,датировано 1928годом выдано в Ватерлоо видимо потому что моя бабушка Шиллинг Магдалена Степановна 1903г.оттуда роддом.
С уважением W.DREIT.


Христиан Клейн родился в Рорбахе 21 августа 1904 года.
Родители: Фридрих Клейн , Рорбахский поселянин и Христина, ур.Шек.
Аватара пользователя
Inga Fink
Частый посетитель
Сообщения: 43
Зарегистрирован: 26 июн 2020, 18:31
Благодарил (а): 34 раза
Поблагодарили: 28 раз

Kolonie Rohrbach

Сообщение Inga Fink »

Добрый день всем!
Моя Мама Alvina Peter v. Johann *1940 Савчинское, Одесской обл.
Её родители:
Johann Peter v. Johann *1909 in Rohrbach (мой дед) и
Irma Mehlhaf v. Johann *1918 in Woinitsch/Frunsobka, (моя бабушка).

Бабушкины родители:
Johann Mehlhaf *1879 Kassel
Katharina Rieger *1886 Sahansk

Родители деда:
Johann Peter *1887 Rohrbach
Elisabeth Nuss *1888 Rohrbach

Ищу информацию о фамилии моего деда aus Rohrbach:
Johann Peter *1887 Rohrbach
Elisabeth Nuss *1888 Rohrbach

Знаю чтоб Johann Peter *1887 рано умер или пропал... Мой дед был единственным ребёнком, но пробабушка (Elisabeth Nuss) воспитывала ешё одного ребёнка (племянника, имя не извесно).

Буду очень благодарна за любую помощь и совет.
С уважением,
Инга Финк
Wolgadeutsche: Fink-Kern-Reith
Schwarzmeerdeutsche: Peter-Riedinger-Mehlhaf-Rieger-Nuss-Humann-Helm-Serr-Widerrich-Ziegler-Ackermann
pflaum
Постоянный участник
Сообщения: 1112
Зарегистрирован: 07 янв 2011, 17:37
Благодарил (а): 979 раз
Поблагодарили: 3062 раза

Kolonie Rohrbach

Сообщение pflaum »

Изображение
*25.09.1909 - Peter, Johann von Johann und Nuss Elisabeth, Paten Jakob Peter und seine Frau Christina

Источник: приход Рорбахский реформатский, (селения: Рорбах, Вормс, Ватерлоо, Гофнунсбург, Александрфельд, Вильгельмсталь): о родившихся 1905-1911, о бракосочетавшихся 1905-1911, об умерших 1905-1911.
Дело №2358. Метрическая книга лютеранського вероисповедания

***

Оцифрованные дубликаты Лютеранских метрических книг.
дубликаты Лютеранских метрических книг, 1833-1885

К сожалению по реформатскому приходу Рорбах только с 1835 по 1858 год.

***

Изображение

Эти документы хранятся в Бундесархиве в Германии - ваш дед и прадед
Searching the Odessa Library
Lieber ein Lebkuchen als ein toter Kecks
Аватара пользователя
Inga Fink
Частый посетитель
Сообщения: 43
Зарегистрирован: 26 июн 2020, 18:31
Благодарил (а): 34 раза
Поблагодарили: 28 раз

Kolonie Rohrbach

Сообщение Inga Fink »

Уважаемый Pflaum,
благодарю вас за информацию!
:-)
Wolgadeutsche: Fink-Kern-Reith
Schwarzmeerdeutsche: Peter-Riedinger-Mehlhaf-Rieger-Nuss-Humann-Helm-Serr-Widerrich-Ziegler-Ackermann
Аватара пользователя
Inga Fink
Частый посетитель
Сообщения: 43
Зарегистрирован: 26 июн 2020, 18:31
Благодарил (а): 34 раза
Поблагодарили: 28 раз

Kolonie Rohrbach

Сообщение Inga Fink »

Добрый вечер всем,

на странице: www.uwe-zimbelmann.de нашла, что у моего деда Johann Peter *1909 Rohrbach/Odessa была сестра Христина Петер *1912 Rohrbach/Odessa.

Спросила Маму... Мама удивилась, так как всегда думала, что это была двоюродная сестра отца . К сожалению мама точно не помнит.

Попробовала поискать сама, но о Христине (ChristinaPeter *1912 geb. Rohrbach) ничего немогу найти.

Их Родители : Johann Peter *1887 (oder 1877) Rohrbach/Odessa und Elisabetha Nuss * 1888 Rohrbach/Odessa.

Буду очень благодарна за любую помощь и совет.
С уважением,
Инга
Wolgadeutsche: Fink-Kern-Reith
Schwarzmeerdeutsche: Peter-Riedinger-Mehlhaf-Rieger-Nuss-Humann-Helm-Serr-Widerrich-Ziegler-Ackermann
Benjamin
Интересующийся
Сообщения: 1
Зарегистрирован: 19 сен 2021, 21:24

Kolonie Rohrbach

Сообщение Benjamin »

I have some information on the Mosers of Rohrbach, provided to me by a descendant of that family (here in the U.S.). Alvina Moser was the daughter of Peter Moser and Johanna Moser. Johanna was the daughter of Peter Moser and Magdalena Fuhrmann. Her father (Peter Moser) was the son of Johannes Moser and Margaretha Zorn.

I have more on all these families, if you are interested.
Wilhelm
Любитель
Сообщения: 4
Зарегистрирован: 11 апр 2021, 19:03
Благодарил (а): 2 раза
Поблагодарили: 1 раз

Kolonie Rohrbach

Сообщение Wilhelm »

pflaum писал(а): 12 сен 2016, 10:16 На odessa3 данные не полные. 80.000 документов пропали в 1945 г., часть находится в Российском государственном военном архиве в Москве - на odessa3 данные только из бундесархива в Берлине.

Посмотрите на перепись жителей Рорбаха в июле 1922 г.

Peter, Andreas des Fr. 44
Emilia 43

Andreas 19

Eduard 17

Heinrich 12

Emilia 10

Frieda 8

Alwina 6

Christina 4

Peter, Jakob des Fr. 50
Johanna 46

Katharina 20

Dora 18

Rosalia 17 
J
ohanna 15
Georg 12

Christiina 11

Lydia 8

Herman 6

Peter, Andreas des Fr. 42

Peter, Jakob des Jak. 30

Katharina 28

Eduard 2


Moser, Mathias des I. 80
Susanna 77

Moser, Christian des M. 33
Emilia 34

Christian 12

Emma 10

Frieda 7

Irma 3

Eduard 2 Mo.

Moser, Wilhelm des Kar. 50
Margaretha 40

Mathias 18

Rosa 16

Emma 13

Lydia 11

Christina 9

Bertha 7

Jakob 6

Moser, Georg des Georg 55

Louisa 55

Magdalena 18

Eduard 17

Moser, Karl des Kar. 54
Anna-Maria 54
Wilhelm 24
Emilia 20

Moser, Albert des K. 25

Elisabetha 27

Erna 1

Katharina 8


Moser, Heinr. des Kar. 60
Wilhelmina 54

Lydia 20

Alwina 13

Emma 8

Moser, Friedrich des Georg 27

Karolina 26

Heinrich 8

Eduard 6

Karolina 3

Friedrich 1

Mina 17


Moser, Peter des P.
 42
Johanna
 42
Alwina
 16
Flora
 15
Wilhelm
 14
Maria
 13
Peter
 11
Friedrich
 8
Jakob
 7
Nikolay
 50

Moser, Peter des Ja. 34

Katharina 33

Elisabetha 10

Heinrich 8

Robert 6

Melita 15

Jakob 2
Charlotta 75

Moser, Friedrich des M.

Sara
Katharina 18

Peter15

Elisabetha 13

Friedrich 5

Emma 3

Lydia 1

Moser, Margaretha des Andreas 60

Rosa 17

Moser, Jakob des Jakob 34

Sophia 26

Wilhelm 9

Elsa 7

Moser, Peter des Jakob 26
Rosa 23

Jakob 2

Heinrich 6Mo.

Moser, Johann des Johann 67
Katharina 60

Louisa 25

Eduard 19

Moser, Jakob des Johann 33
Emilia 30

Eduard 8
J
akob 7

Irmhard 3

Moser, Friedrich des Jak. 35
Sophia 34
Johann Zimb. 18
Sophia 13
Jakob 11
Eduard 10
Anna 8
Theodor 8



Moser, Friedrich des Joh. 85
Peter des Fried. 46
Christina 45
Emil 18
Lydia 16
Sophia 13
Eduard 22
Elisabetha 18
Peter 20
Rosa 20

Moser, Jakob des Ja. 29

Martha 28

Olga 1
"Посмотрите на перепись жителей Рорбаха в июле 1922 г"

Добрый день, не подскажите где можно посмотреть этот список?
Мос Ком
Интересующийся
Сообщения: 1
Зарегистрирован: 31 дек 2021, 09:13

Kolonie Rohrbach

Сообщение Мос Ком »

Добрый день уважаемые коллеги,

моя прапрабабушка Вильгельмина Бонекемпер (дочь пастора) родилась в 1828/29г. в Рорбахе, подскажите где возможно найти метрические записи за этот период , т.к. оцифрованные метрики лютеран начинаются с 1833г.
Заранее спасибо !
Владимир
pe4ka
Интересующийся
Сообщения: 1
Зарегистрирован: 07 апр 2023, 23:35

Kolonie Rohrbach

Сообщение pe4ka »

Wilhelm писал(а): 19 дек 2021, 09:33
pflaum писал(а): 12 сен 2016, 10:16 На odessa3 данные не полные. 80.000 документов пропали в 1945 г., часть находится в Российском государственном военном архиве в Москве - на odessa3 данные только из бундесархива в Берлине.

Посмотрите на перепись жителей Рорбаха в июле 1922 г.
"Посмотрите на перепись жителей Рорбаха в июле 1922 г"

Добрый день, не подскажите где можно посмотреть этот список?
Да, меня бы эта информация тоже по интересовало. Спасибо большое
Аватара пользователя
yudined
Постоянный участник
Сообщения: 1384
Зарегистрирован: 09 авг 2020, 23:42
Благодарил (а): 700 раз
Поблагодарили: 1509 раз

Kolonie Rohrbach

Сообщение yudined »

Метрические книги Владимирской церкви, Воскресенской церкви, г.Иркутск (1915 г.)
ОГКУ ГАИО, фонд №50, опись №12, дело №22, стр. 8
Архив ОГКУ ГАИО
Фонд Иркутская духовная консистория Священного Синода, г. Иркутск Иркутской губернии
Опись Метрические книги церквей г. Иркутска

Док по ссылке https://ya.ru/archive/catalog/b58631e1- ... c1271a76/8

21 января, 1915 год.
Родился сын Леонид у поселянина Андрея Филипповича Шмидт и законной жены его Марии Дорофеевны; оба православные.
Миллер (Müller/Möller) родом из Friedewald (Hessen) и Гейбель (Geibel/Gebel). Миграция : колонии Philippsfeld и Цюрих, Печерское Самарской губ., Казань, Бор Нижегородской губ., Нижний Новгород и Астрахань, Комсомольское и Дуплятка Волгоградской обл.
Ответить

Вернуться в «Причерноморье и Донская область»