Geschichte der Kolonie Balzer
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Geschichte der Kolonie Balzer
Kolonie Balzer
Die Kolonie Balzer wurde am 28. August 1765 auf der Bergseite, südwestlich von Saratow, gegründet. Die evangelischen Siedler von Balzer kamen ausschließlich aus Hessen-Darmstadt, und zwar aus den Gemeinden Erbach, Solms, Löwenstein, Schlitz und Lauterbach. Aus Neu-Isenburg stammte die in Balzer weitverzweigte Familie Schwabauer. Balzer umfaßte bei der Gründung 98 Familien mit 479 Seelen. Die ersten Jahre waren durch Mißernten und Hungersnöte gekennzeichnet. Zwar blieb den Kolonien auf der Bergseite die Gefahr der Überfälle und Plünderungen aus den berüchtigten Kirgisensteppen erspart, aber sie wurden auch durch Jemeljan Pugatschew bedroht und geschädigt. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Balzer nur sehr langsam. Neben der Landwirtschaft kam die Heimweberei zur Geltung. Balzer war damals noch kleiner als seine Nachbarkolonie Messer. Zusammen mit Anton gehörte es zum Kirchspiel von Messer. Erst im Jahre 1851 wurde in Balzer die erste steinerne Kirche gebaut, und seit 1856 bildeten Balzer und Anton ein neues Kirchspiel. Als Pastoren waren tätig: von 1857 bis 1887 Friedrich Jordan, von 1887 bis 1892 Johannes Kosziol, von 1893 bis 1903 Ernst Theophil David, ab 1904 Paul Reichert. Der letzte Pastor von Balzer hieß Maier, er mußte im Jahre 1931 sein Amt niederlegen. Die weißgetünchte Kirche mit den hellen Fensterreihen und den hellgrünen Kuppeln bot ein imposantes Bild. Der Haupteingang lag in der Langen Gasse, seinen Schmuck bildeten vier ionische Säulen. Die Kirche hatte 960 Sitzplätze. Schräg gegenüber der Kirche stand das ehemalige Gemeindehaus, ein unverputzter Ziegelbau. Dieses Gebäude beherbergte neben der Gemeindeverwaltung eine schon im letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts eingerichtete Volksbücherei. Das Ortszentrum von Balzer hatte eine ganze Anzahl von zweistöckigen Häusern. Die Kolonie war schachbrettartig angelegt. Durch ihre Mitte floß ein Nebenfluss des schmutziggelben Karamysch. Der große Trakt aus Saratow mündete in die Lange Gasse, die Hauptstraße der Kolonie. Hier gab es große Kaufläden, eine Buchhandlung und eine Apotheke. Das weitberühmte Krankenhaus mit dem Ambulatorium lag im westlichen Teil von Balzer. Viele bekannte Ärzte wie August Petrowitsch Siebenhaar, Hergenröther, Frenckel und andere waren hier tätig. In der Nähe des Krankenhauses befanden sich die beiden Vorratsmagazine der Gemeinde sowie einige stillgelegte Ölmühlen. Während der Sowjetzeit erbaute man gegenüber dem Krankenhaus eine große Schule. Ihr erster Direktor hieß Weizel.
Entwicklung der Bevölkerung in Balzer
Um die Jahrhundertwende hatte die Gemeindeverwaltung in der Bazargasse ein Progymnasium errichtet, ein ansehnliches zweistöckiges Gebäude. Zur gleichen Zeit entstanden auch die Rockelsschule und die Ziegenschule. Die Rockelschule wurde in den dreißiger Jahren in eine russische Schule umgewandelt. In der großen Kommunistenstraße wurde im Jahre 1931 ein neues Schulgebäude erbaut. Bei Kriegsbeginn 1941 gab es in Balzer sieben Schulgebäude, die Schulraumnot war beseitigt. Anders war das zu Beginn der dreißiger Jahre, als ein bekannter deutscher Journalist, Hermann Pörzgen, Balzer besuchte. Damals beklagte sich die Kultusbehörde über die sehr große Schulraumnot im Stadtgebiet. Das Technikum für Medizin mit einer Studiendauer von drei Jahren und das Technikum für Textilindustrie mit einer Studiendauer von vier Jahren wurden während der Sowjetzeit gegründet. Das medizinische Technikum war im Gebäude der ehemaligen Textilfabrik des Emanuel Schwabauer in der Kleinen Leninstraße untergebracht. Es waren gerade Straßen mit Baumreihen, netten Häusern mit kleinen Vorgärten und einem schönen gartenähnlichen Friedhof. Die Häuser waren meistens aus gebrannten Ziegelsteinen erbaut, aber auch Lehmziegelhäuser gab es, außerdem eine Menge Holzhäuser.
Entwicklung der Bevölkerung in der Vorkriegszeit
Der erste Weltkrieg hat Balzer nicht wesentlich berührt. Die eingezogenen Kolonisten wurden an der türkischen Front im Kaukasus eingesetzt. Nach der Novemberrevolution 1917 bekam Balzer die Ausschreitungen und Plünderungen des Bürgerkrieges zu spüren, erholte sich aber nach dessen Ende und der Einführung der Neuen Ökonomischen Politik sehr schnell. Es wurde zu einer Industriestadt, das Primat hatte die Textilindustrie. Die Maschinenfabrik baute Garntrockenmaschinen und
Zentrifugalpumpen für die Textilindustrie. In einem anderen Industriebetrieb wurden Getreidereinigungsmaschinen hergestellt. Im Jahre 1925 erbaute man ein neues Kraftweik. Es gab in Balzer einige Ziegeleiunternehmen sowie viele Gerbereien, die allein im Jahre 1932 450 Tonnen Leder gerbten. Außerdem hatte Balzer drei Färbereien, eine Dampf- und eine Ölmühle.
Auch die Landwirtschaft hatte sich nach den Wirren der Revolution und des Bürgerkriegs erholt sie wurde mechanisiert. Den ersten Traktor in Balzer kaufte Jakob Bender. Die Bauern waren wieder stolz auf ihre schönen und gepflegten Pferde. Fröhliche Hochzeiten wurden gefeiert.
Wohnheim der Krankenpflegeschule in Balzer
Entwicklung der Kolonie
Balzer war das Geschäftszentrum auf der Bergseite der deutschen Kolonien. Es war kein Bauerndorf mehr, sondern ein Industriedorf. Das Land konnte sie nicht alle ernähren, so hing man sich an Geschäfte. Die ersten Windmühlen zur Verarbeitung von Mehl und Schrot wurden zuerst auf der Westseite des Dorfes gebaut, im sogenannten „Meserchen“. Es waren vier, zwei Borells Meisingers und die Bockmühle des Weitzel. Bis 1860 war keine mehr da; dagegen wurden später nach und nach am Nordende im Oberdorf acht gebaut: Kähm, zwei Jakel, Mai, Schneider, Kaiser und Huber. Im Unterdorf sechs: Weber, Merkel, Glaus, zwei Huber, und Bauer. Dorfmühlen sechs: Heinrich Bauer, seit 1835, die erste, und ist noch im Gebrauch, Bäcker, Schwabauer, Huber und zwei Kähm. Hauptärzte: Konrad Engel, 1835, Günsberg, ein Jude, und Thaler.
Es waren elf Färbereien an den drei Teichen entlang. Jacob Späth, die erste am Hüttenteich, beim Kosakenborn in 1832: Borell, vier Bender, fünf Holz, und Schwabauer. Die elektrische im Kutterteich, in 1895. Zwei Galanterien, auch im Kutterteich, eine des Bann Bender, die andere unbekannt.
Gerbereien waren es 30 große und kleine. Die der Magel, Huber und Bröse waren die größten; Bröse allein verarbeitete 10 000 Häute; man zählt zusammen an die 50 000 im Jahr.
In 1840 bauten Jacob Späth und Ludwig Kähm die Rotfärberei im Sombteich, außerhalb des Dorfes am Kutterteich, bei Quellen. Es stand auch eine Mühle dabei, die die Wurzeln und Schalen zerstampfte. Ein Meister aus Deutschland stand dem Werke vor, aber die Sache bezahlte sich nicht und brannte ab. – Im Kutterteich standen auch zwei Motormühlen, eine von Wanna Holz, und eine von Heinrich und Daniel Magel.
Die erste Wassermühle, genannt das „Schäfers-Mühlchen“, stand an der Mohrer Grenze, auch am Kutterteich, und wurde getrieben vom Wasser aus dem kleinen Mühlenteich, aus Quellen, von 1830. Die zweite, des Robertus, und die dritte des Weber, beide beim Damm, am Südende des Dorfes, aber keine mehr im Gang.
Backstein-Brennereien vier, Schäfer, Röhrig, Popp und Schwabauer. Man hatte viele Schustereien im Dorfe, die auf Bestellung und für die Märkte arbeiteten. – Schreinereien und Blechdecken waren auch mehrere.
Der „Wochenmarkt“ am Dienstag wurde in 1840 eingeführt, zuletzt auch am Freitag, und lag um die großen Quellen, fast mitten im Dorfe. Die Handweberei mit Baumwolle, genannt „Sarpinka“, war das größte und ausgiebigste Geschäft im Dorfe. Es war Hausindustrie; in manchen Häusern standen bis vier Webstühle. Jacob Späth, Friedrich Scheidt, Ludwig Kähm und Kaspar Volz waren die ersten, die die Webereie einführten, und zwar in den Jahren zwischen 1832 bis 1835. Kaspar Volz lernte das Weben in Sarepta, eine Kolonie der Herrnhuter an der Wolga, unterhalb Zarizin; die anderen drei lernten das Weben in Saratow. Wie viele Webstühle in Balzer im Betrieb waren, ist unbekannt. H. Bender (Bann) betrieb allein 40 Zettelrahmen. Es sollen durch Balzer jährlich bis 5 Millionen Arschin Sarpinka verfertigt worden sein. Die größte Weberei lag in den Händen der Bender, Weber und Merkel, denn noch mehrere kleinere, zusammen 31 Betriebe.
Kurz vor dem Umsturz waren auch Strickerei und Tuchweberei eingeführt von den Gebrüdern Eurich. Durch die Jahre von 1917 bis 1919 wurden alle diese Geschäfte konfisziert oder vernichtet. Die Maschinen wurden zerschlagen, die kupfernen Kessel wurden ausgehoben und fortgefahren. Der Schreiber dieses hat dies an Ort und Stelle gesehen und gehört.
Ein Deutscher, genannt „Josepp“, führte die Weblade und Schnellschiffchen ein in die Weberei. Vorher musste der Weber das Schiffchen mit der Hand „werfen“. Peter Bauer, ein geschickter Schreiner, geb. 1812 – 1895, machte die erste Weblade und Schiffchen für die Sarpinka-Weberei.
Heinrich Bauer, Jomke, baute die erste Putzmühle, vielleicht 1872. Auf der Bergseite. Er sah die erste bei den Mennoniten, die sie von Deutschland bezogen hatten. Von hier breitete sich das Geschäft auf andere Dörfer, zuerst Huck und Grimm, aus.
Ein Schmied, Heinrich Wilhelm Bauer, fabrizierte die erste Feuerspitze, und seine Söhne, Johannes und Heinrich hatten eine Gießerei, und machten die ersten zwei- und drei schaarigen Pflüge. Das Geschäft ging unter.
Kirche in Balzer
Im alten Dorfarchiv stand der Passus: „Das erste Versammlungshaus ging zu Ende“. Wahrscheinlich versammelte man sich in einem Privathause. Die erste Kirche wurde im Jahre 1777 erbaut, und zwar aus Holz, und stand nahe an der Straße. Die zweite in 1821, auch aus Holz, und die dritte, die jetzt noch wahrscheinlich steht, aber entweiht und zum Teil vernichtet, wurde in den Jahren 1849-51 erbaut, und zwar aus Ziegelsteinen und wurde von dem Saratower Baumeister Gutkow erbaut. Robertus war Vorsteher der Gemeinde. Es nahm zwei Jahre, die Ziegelsteine zu beschaffen, da sie mit den Händen geformt wurden von russischen Frauen. Eine der Brennereien war im Hüttenteich, und die andere im Quellgraben. Diese Kirche ist innen und außen stuckaturt und mit Kalk weiß getüncht. In 1924 wurde das Blechdach umgedeckt, wozu die Balzerer in Amerika fast 7000 Rubel beisteuerten. Diese drei Kirchen standen fast auf demselben Platz. Es ist dies der erste Gottesacker, wo die alten Ansiedler von Deutschland begraben liegen. Die letzte Kirche hatte drei Glocken im Turm, die vom alten Bengel mit seiner Violine in Saratow abgestimmt wurde, ehe sie gekauft wurden. Der Dreischlag war ganz melodisch. Am Weihnachtstag in 1935 war der letzte Gottesdienst von Kirchenvorsteher Köhler abgehalten. Im März 1936 wurden der Turm und die Glocken entfern, die heiligen Geräte entweiht – das Ende des öffentlichen Gottesdienstes in der Kirche zu Balzer.
Pastoren in Balzer
Prediger vor der Trennung von Messer
1778 - 1798 Janet, Johannes, * 17.4.1729 in Schleins/Engadin (Graubünden), Schweiz, +15.02.1803 Messer/W
1798 - 1804 Jauch, Aloysius Xaverius, * 16.1.1751 in Altdorf/Kanton Uri, Schweiz
Katholisch seit 16.05.1797 zu ref. Bekenntnis übergetreten,
+ um 1820
1804 - 1818 Graf, Josua, * 1.3.1779 in Mülhausen (Els.),
+ 27.10.1834 in Straßburg (Elsass)
1820 - 1822 Huber, Johann Samuel,* 20.11.1778 in Mahlberg/Baden,
ord. 31.03.1807 in Basel, + 30.1.1858 in Moskau
1823 - 1850 Grunauer, Emanuel, * 22.7.1794 in Basel/Schweiz,
+ 1.4.1850 in Messer/Wolga
nach der Trennung und als selbständiges Kirchspiel
1857 - 1887 Jordan, Gottlieb Friedrich, * 19.5.1802 in Bern,
17.9.1828 ord. In Auggen/Basel, 17.9.1828 Abreise nach Rußland
+ 11.2.1887 in Balzer/Wolga, ord. 17.9.1828
1887 - 1892 Kosziol, Johannes, Propst-Adj.,* 29.5.1855 in Bartelsdorf/Schlesien,
ord. 15.10.1884 in Teschen , + 28.2.1926 in Brunnental/Wolga,
1893 - 1903 David, Ernst Theophil, * 14.9.1835 in Dorpat, + 1907 in Saratow/W,
ord. 5.12.1865
1904 - 1922 Reichert, Paul, Wolgakolonist,* 27.6.1875 in Balzer (Bettingen,
Kamyschin ), ord. 8.9.1902, 1937 verhaftet.
Reichert, Paul des Johann
Geb. 1875 in Kamyschin, Gouvernement Saratow, Deutscher; parteilos; Pastor der ev.-luth. Kirche. Letzter Wohnsitz - Leningrad, Sophie-Perowski-Str. 16
Verhaftet am 17. November 1937.
Verurteilt durch die Kommission des NKWD und das Oberste Gericht der UdSSR am 26.12.1937 nach Paragraf 58-6-10-11 des Gesetzbuchs.
Erschossen am 3. Januar 1938. Bestattet in Leningrad.
Familien in Balzer 1768
1768 waren es 60 reformierte und 30 lutherische Familien; insgesamt 377 Personen
1765: Barthuly, Decker, Dorlosch, Habermann, Heft, Herzog, Karl, Merkel, Robertus, Scheck, Tehele, Tirol, Tischler, Volz.
1766: Bär, Johannes Bauer, Ludwig Bauer, Berg, Georg Borell, Jacob Borell, Busch, Busick, Eichner, Geist, Gropp, Adam Heckmann, Michel Heckmann, Hoffmann, Huber, Jacob Klein sen., Jacob Klein jun., Kolb, Möhser, Ritter, Späth, Steinepreis, Stöhr.
1767: Bender, Bengel, Buchner, Claus, Dob, Engel, Erth, Adam Eurich, Lorenz, Eurich, Faust, Fech, Frickel, Gerlach, Grasmück, Heil, Heinrich Heimbuch, Johannes Heimbuch, Heizenröder, Herbel, Idt, Jackel, Kaiser, Kaspar, Kähm, Markus Kähm, Kalbin, Keller, Kleinfelder, Kling, Köhler, Kräuter, Lohrengel, Magel, Mai, Müller, Neugard, Protzmann, Raab, Reuss, Röhrig, Ross, Roth, Rutt, Scheibel, Heinrich Scheidt, Philipp Scheidt, Schlegel, Schleuger, Sinner, Weber, Johann Heinrich Weisheim, Johannes Weisheim, Konrad Weisheim, Zieg.
Viele der Balzerer Kolonisten sind über die Zwischenstation Schleswig-Holstein nach Russland ausgewandert. Folgende Familien lebten einige Jahre in den damals zu Dänemark gehörenden Kolonien.
Zählung 1798
Laut der landwirtschaflichen Zählung von 1798 gab es in Balzer 111 Höfe. Folgende Familien sind in dieser Zählung verzeichnet.
Jäkel, Lein, Bauer, Schneider, Zieg, Suhr, Dörr, Heil, Engel, Kaiser, Knaub, Roth, Weber, Kehm, Kehm, Herrmann, Reuss, Heimbuch, Keller, Döhring, Schneider, Becker, Lohrengel, Weisheim, Stumpf, Neihard, Müller, May, Lotz, Rockel, Wemzel, Worster, Decker, Blitz, Späth, Frickel, Gropp, Huber, Schneider, Rupp, Bengel, Robertus, Grasmück, Weitzel, Reichert, Kisselmann, Karl, Decker, Barthuly, Keller, Volz, Robertus, Heft, Hoffmann, Grün, Weisheim, Engelmann, Herdt, Scheidt, Schneider, Bauer, Dietrich, Busch, Stöhr, Klein, Heckmann, Bender, Meisinger, Schäfer, Fech, Späth, Idt, Kembel, Eirich, Klein, Heckmamm, Messer, Steinpreis, Kalbin, Späth, Hubert, Habermann, Faust, Schwabauer, Bender, Schneider, Eirich, Klaus, Raab, Burbach, Habermann, Kling, Grasmück, Bopp, Köhler, Späth, Röhrig, Rutt, Eirich, Schäfer, Ross, Grasmück, Dingel, Schleuger, Weisheim, Scheck, Kalbin, Herzog, Klaus, Kaiser, Busick, Sinner, Bopp, Bauer, Merkel, Bauer, Wuckert, Weber, Bauer, Borell, Gottfried, Magel, Wuckert, Risch.
Zählung 1834
Barthuly, Bauer, Becker, Bender, Bengel, Berger, Blitz, Borell, Burbach, Decker, Dietrich, Döring, Eberhardt, Ehrich, Eurich, Engel, Engelmann, Faust, Fech Frickel, Gerel, Gettmann, Grasmück, Groß, Grün, Habermann, Herdt, Heckmann, Heft, Heil, Heimbuch, Helwig, Henzel, Herdt, Hermann, Herzog, Hoffmann, Huber, Idt, Jäkel, Kaiser, Kalbin, Karl, Kähm, Keller, Kerich, Kisselmann, Klaus, Kleim, Klein, Kling, Knaub, Lein, Lohrengel, Lotz, Magel, Maier, Mapel, Mai, Meisinger, Merkel, Messer, Mohn, Müller, Popp, Potz, Robertus, Rockel, Röhrig, Ross, Roth, Rupp, Rutt, Schäfer, Schandler, Scheck, Scheidemann, Scheidt, Schneider, Schwabauer, Späth, Stöhr, Stumpf, Volz, Weber, Weisheim, Weitzel, Wenzel, Wörster, Wuckert, Zieg.
Zählung 1857
Bamberger, Barthuly, Bauer, Becker, Bender, Bengel, Berger, Blitz, Borell, Burbach, Decker, Dietrich, Döring, Eurich, Engel, Fech, Grasmück, Gropp, Grün, Habermann, Hardt, Heckmann, Heft, Heil, Heimbuch, Helwig, Herdt, Herzog, Hoffmann, Huber, Idt, Jäkel, Kaiser, Kalbin, Karl, Kähm Keller, Kempel, Kisselmann, Klaus, Klein, Kling, Knaub, Lein, Lohrengel, Lotz, Magel, May, Meisinger, Merkel, Messer, Metzer, Müller, Popp, Reichert, Reis, Robertus, Rockel, Röhrig, Ross, Roth, Rupp, Rutt, Schäfer, Scheck, Scheidemann, Scheidt, Schneider, Schwabauer, Späth, Stöhr, Stumpf, Vollert, Volz, Weber, Weisheim, Weitzel, Wörster, Wuckert, Zieg.
Quelle:
Volz, Jakob: „Festschrift der Balzerer Wiedervereinigung“. Lincoln, Nebraska, 28. Aug. 1938. Erik Amburger "Die Pastoren der evangelischen Kirchen Rußlands", Lüneburg, Erlangen, 1998. "Die Kirchen und das religiöse Leben der Russlanddeutschen" Stuttgart. 1978, veröffentlicht von Andreas Idt auf http://www.wolgadeutsche.net
Heimatbuch 1967/68, "Die Große wolgadeutsche Kolonie Balzer 1765 bis 1941" Constantin Schwabauer. Foto der Balzerer Krankenpflegeschule: Rudolf Bender. Vielen Dank an Andreas Idt für viele Informationen zu diesem Artikel!
Karl Stumpp "Die Auswanderung aus Deutschland nach Rußland in den Jahren 1763 bis 1862, Brent Alan Mai " 1798 Census of the German Colonies along the Volga" Volume 1. Gerhard Lang "Wanderung der Kolonisten aus Deutschland 1761 nach Schleswig-Holstein und 1763 weiter zur Wolga".Grafiken und Diagrammen: Viktor Pflaum
Die Kolonie Balzer wurde am 28. August 1765 auf der Bergseite, südwestlich von Saratow, gegründet. Die evangelischen Siedler von Balzer kamen ausschließlich aus Hessen-Darmstadt, und zwar aus den Gemeinden Erbach, Solms, Löwenstein, Schlitz und Lauterbach. Aus Neu-Isenburg stammte die in Balzer weitverzweigte Familie Schwabauer. Balzer umfaßte bei der Gründung 98 Familien mit 479 Seelen. Die ersten Jahre waren durch Mißernten und Hungersnöte gekennzeichnet. Zwar blieb den Kolonien auf der Bergseite die Gefahr der Überfälle und Plünderungen aus den berüchtigten Kirgisensteppen erspart, aber sie wurden auch durch Jemeljan Pugatschew bedroht und geschädigt. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Balzer nur sehr langsam. Neben der Landwirtschaft kam die Heimweberei zur Geltung. Balzer war damals noch kleiner als seine Nachbarkolonie Messer. Zusammen mit Anton gehörte es zum Kirchspiel von Messer. Erst im Jahre 1851 wurde in Balzer die erste steinerne Kirche gebaut, und seit 1856 bildeten Balzer und Anton ein neues Kirchspiel. Als Pastoren waren tätig: von 1857 bis 1887 Friedrich Jordan, von 1887 bis 1892 Johannes Kosziol, von 1893 bis 1903 Ernst Theophil David, ab 1904 Paul Reichert. Der letzte Pastor von Balzer hieß Maier, er mußte im Jahre 1931 sein Amt niederlegen. Die weißgetünchte Kirche mit den hellen Fensterreihen und den hellgrünen Kuppeln bot ein imposantes Bild. Der Haupteingang lag in der Langen Gasse, seinen Schmuck bildeten vier ionische Säulen. Die Kirche hatte 960 Sitzplätze. Schräg gegenüber der Kirche stand das ehemalige Gemeindehaus, ein unverputzter Ziegelbau. Dieses Gebäude beherbergte neben der Gemeindeverwaltung eine schon im letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts eingerichtete Volksbücherei. Das Ortszentrum von Balzer hatte eine ganze Anzahl von zweistöckigen Häusern. Die Kolonie war schachbrettartig angelegt. Durch ihre Mitte floß ein Nebenfluss des schmutziggelben Karamysch. Der große Trakt aus Saratow mündete in die Lange Gasse, die Hauptstraße der Kolonie. Hier gab es große Kaufläden, eine Buchhandlung und eine Apotheke. Das weitberühmte Krankenhaus mit dem Ambulatorium lag im westlichen Teil von Balzer. Viele bekannte Ärzte wie August Petrowitsch Siebenhaar, Hergenröther, Frenckel und andere waren hier tätig. In der Nähe des Krankenhauses befanden sich die beiden Vorratsmagazine der Gemeinde sowie einige stillgelegte Ölmühlen. Während der Sowjetzeit erbaute man gegenüber dem Krankenhaus eine große Schule. Ihr erster Direktor hieß Weizel.
Entwicklung der Bevölkerung in Balzer
Um die Jahrhundertwende hatte die Gemeindeverwaltung in der Bazargasse ein Progymnasium errichtet, ein ansehnliches zweistöckiges Gebäude. Zur gleichen Zeit entstanden auch die Rockelsschule und die Ziegenschule. Die Rockelschule wurde in den dreißiger Jahren in eine russische Schule umgewandelt. In der großen Kommunistenstraße wurde im Jahre 1931 ein neues Schulgebäude erbaut. Bei Kriegsbeginn 1941 gab es in Balzer sieben Schulgebäude, die Schulraumnot war beseitigt. Anders war das zu Beginn der dreißiger Jahre, als ein bekannter deutscher Journalist, Hermann Pörzgen, Balzer besuchte. Damals beklagte sich die Kultusbehörde über die sehr große Schulraumnot im Stadtgebiet. Das Technikum für Medizin mit einer Studiendauer von drei Jahren und das Technikum für Textilindustrie mit einer Studiendauer von vier Jahren wurden während der Sowjetzeit gegründet. Das medizinische Technikum war im Gebäude der ehemaligen Textilfabrik des Emanuel Schwabauer in der Kleinen Leninstraße untergebracht. Es waren gerade Straßen mit Baumreihen, netten Häusern mit kleinen Vorgärten und einem schönen gartenähnlichen Friedhof. Die Häuser waren meistens aus gebrannten Ziegelsteinen erbaut, aber auch Lehmziegelhäuser gab es, außerdem eine Menge Holzhäuser.
Entwicklung der Bevölkerung in der Vorkriegszeit
Der erste Weltkrieg hat Balzer nicht wesentlich berührt. Die eingezogenen Kolonisten wurden an der türkischen Front im Kaukasus eingesetzt. Nach der Novemberrevolution 1917 bekam Balzer die Ausschreitungen und Plünderungen des Bürgerkrieges zu spüren, erholte sich aber nach dessen Ende und der Einführung der Neuen Ökonomischen Politik sehr schnell. Es wurde zu einer Industriestadt, das Primat hatte die Textilindustrie. Die Maschinenfabrik baute Garntrockenmaschinen und
Zentrifugalpumpen für die Textilindustrie. In einem anderen Industriebetrieb wurden Getreidereinigungsmaschinen hergestellt. Im Jahre 1925 erbaute man ein neues Kraftweik. Es gab in Balzer einige Ziegeleiunternehmen sowie viele Gerbereien, die allein im Jahre 1932 450 Tonnen Leder gerbten. Außerdem hatte Balzer drei Färbereien, eine Dampf- und eine Ölmühle.
Auch die Landwirtschaft hatte sich nach den Wirren der Revolution und des Bürgerkriegs erholt sie wurde mechanisiert. Den ersten Traktor in Balzer kaufte Jakob Bender. Die Bauern waren wieder stolz auf ihre schönen und gepflegten Pferde. Fröhliche Hochzeiten wurden gefeiert.
Wohnheim der Krankenpflegeschule in Balzer
Entwicklung der Kolonie
Balzer war das Geschäftszentrum auf der Bergseite der deutschen Kolonien. Es war kein Bauerndorf mehr, sondern ein Industriedorf. Das Land konnte sie nicht alle ernähren, so hing man sich an Geschäfte. Die ersten Windmühlen zur Verarbeitung von Mehl und Schrot wurden zuerst auf der Westseite des Dorfes gebaut, im sogenannten „Meserchen“. Es waren vier, zwei Borells Meisingers und die Bockmühle des Weitzel. Bis 1860 war keine mehr da; dagegen wurden später nach und nach am Nordende im Oberdorf acht gebaut: Kähm, zwei Jakel, Mai, Schneider, Kaiser und Huber. Im Unterdorf sechs: Weber, Merkel, Glaus, zwei Huber, und Bauer. Dorfmühlen sechs: Heinrich Bauer, seit 1835, die erste, und ist noch im Gebrauch, Bäcker, Schwabauer, Huber und zwei Kähm. Hauptärzte: Konrad Engel, 1835, Günsberg, ein Jude, und Thaler.
Es waren elf Färbereien an den drei Teichen entlang. Jacob Späth, die erste am Hüttenteich, beim Kosakenborn in 1832: Borell, vier Bender, fünf Holz, und Schwabauer. Die elektrische im Kutterteich, in 1895. Zwei Galanterien, auch im Kutterteich, eine des Bann Bender, die andere unbekannt.
Gerbereien waren es 30 große und kleine. Die der Magel, Huber und Bröse waren die größten; Bröse allein verarbeitete 10 000 Häute; man zählt zusammen an die 50 000 im Jahr.
In 1840 bauten Jacob Späth und Ludwig Kähm die Rotfärberei im Sombteich, außerhalb des Dorfes am Kutterteich, bei Quellen. Es stand auch eine Mühle dabei, die die Wurzeln und Schalen zerstampfte. Ein Meister aus Deutschland stand dem Werke vor, aber die Sache bezahlte sich nicht und brannte ab. – Im Kutterteich standen auch zwei Motormühlen, eine von Wanna Holz, und eine von Heinrich und Daniel Magel.
Die erste Wassermühle, genannt das „Schäfers-Mühlchen“, stand an der Mohrer Grenze, auch am Kutterteich, und wurde getrieben vom Wasser aus dem kleinen Mühlenteich, aus Quellen, von 1830. Die zweite, des Robertus, und die dritte des Weber, beide beim Damm, am Südende des Dorfes, aber keine mehr im Gang.
Backstein-Brennereien vier, Schäfer, Röhrig, Popp und Schwabauer. Man hatte viele Schustereien im Dorfe, die auf Bestellung und für die Märkte arbeiteten. – Schreinereien und Blechdecken waren auch mehrere.
Der „Wochenmarkt“ am Dienstag wurde in 1840 eingeführt, zuletzt auch am Freitag, und lag um die großen Quellen, fast mitten im Dorfe. Die Handweberei mit Baumwolle, genannt „Sarpinka“, war das größte und ausgiebigste Geschäft im Dorfe. Es war Hausindustrie; in manchen Häusern standen bis vier Webstühle. Jacob Späth, Friedrich Scheidt, Ludwig Kähm und Kaspar Volz waren die ersten, die die Webereie einführten, und zwar in den Jahren zwischen 1832 bis 1835. Kaspar Volz lernte das Weben in Sarepta, eine Kolonie der Herrnhuter an der Wolga, unterhalb Zarizin; die anderen drei lernten das Weben in Saratow. Wie viele Webstühle in Balzer im Betrieb waren, ist unbekannt. H. Bender (Bann) betrieb allein 40 Zettelrahmen. Es sollen durch Balzer jährlich bis 5 Millionen Arschin Sarpinka verfertigt worden sein. Die größte Weberei lag in den Händen der Bender, Weber und Merkel, denn noch mehrere kleinere, zusammen 31 Betriebe.
Kurz vor dem Umsturz waren auch Strickerei und Tuchweberei eingeführt von den Gebrüdern Eurich. Durch die Jahre von 1917 bis 1919 wurden alle diese Geschäfte konfisziert oder vernichtet. Die Maschinen wurden zerschlagen, die kupfernen Kessel wurden ausgehoben und fortgefahren. Der Schreiber dieses hat dies an Ort und Stelle gesehen und gehört.
Ein Deutscher, genannt „Josepp“, führte die Weblade und Schnellschiffchen ein in die Weberei. Vorher musste der Weber das Schiffchen mit der Hand „werfen“. Peter Bauer, ein geschickter Schreiner, geb. 1812 – 1895, machte die erste Weblade und Schiffchen für die Sarpinka-Weberei.
Heinrich Bauer, Jomke, baute die erste Putzmühle, vielleicht 1872. Auf der Bergseite. Er sah die erste bei den Mennoniten, die sie von Deutschland bezogen hatten. Von hier breitete sich das Geschäft auf andere Dörfer, zuerst Huck und Grimm, aus.
Ein Schmied, Heinrich Wilhelm Bauer, fabrizierte die erste Feuerspitze, und seine Söhne, Johannes und Heinrich hatten eine Gießerei, und machten die ersten zwei- und drei schaarigen Pflüge. Das Geschäft ging unter.
Kirche in Balzer
Im alten Dorfarchiv stand der Passus: „Das erste Versammlungshaus ging zu Ende“. Wahrscheinlich versammelte man sich in einem Privathause. Die erste Kirche wurde im Jahre 1777 erbaut, und zwar aus Holz, und stand nahe an der Straße. Die zweite in 1821, auch aus Holz, und die dritte, die jetzt noch wahrscheinlich steht, aber entweiht und zum Teil vernichtet, wurde in den Jahren 1849-51 erbaut, und zwar aus Ziegelsteinen und wurde von dem Saratower Baumeister Gutkow erbaut. Robertus war Vorsteher der Gemeinde. Es nahm zwei Jahre, die Ziegelsteine zu beschaffen, da sie mit den Händen geformt wurden von russischen Frauen. Eine der Brennereien war im Hüttenteich, und die andere im Quellgraben. Diese Kirche ist innen und außen stuckaturt und mit Kalk weiß getüncht. In 1924 wurde das Blechdach umgedeckt, wozu die Balzerer in Amerika fast 7000 Rubel beisteuerten. Diese drei Kirchen standen fast auf demselben Platz. Es ist dies der erste Gottesacker, wo die alten Ansiedler von Deutschland begraben liegen. Die letzte Kirche hatte drei Glocken im Turm, die vom alten Bengel mit seiner Violine in Saratow abgestimmt wurde, ehe sie gekauft wurden. Der Dreischlag war ganz melodisch. Am Weihnachtstag in 1935 war der letzte Gottesdienst von Kirchenvorsteher Köhler abgehalten. Im März 1936 wurden der Turm und die Glocken entfern, die heiligen Geräte entweiht – das Ende des öffentlichen Gottesdienstes in der Kirche zu Balzer.
Pastoren in Balzer
Prediger vor der Trennung von Messer
1778 - 1798 Janet, Johannes, * 17.4.1729 in Schleins/Engadin (Graubünden), Schweiz, +15.02.1803 Messer/W
1798 - 1804 Jauch, Aloysius Xaverius, * 16.1.1751 in Altdorf/Kanton Uri, Schweiz
Katholisch seit 16.05.1797 zu ref. Bekenntnis übergetreten,
+ um 1820
1804 - 1818 Graf, Josua, * 1.3.1779 in Mülhausen (Els.),
+ 27.10.1834 in Straßburg (Elsass)
1820 - 1822 Huber, Johann Samuel,* 20.11.1778 in Mahlberg/Baden,
ord. 31.03.1807 in Basel, + 30.1.1858 in Moskau
1823 - 1850 Grunauer, Emanuel, * 22.7.1794 in Basel/Schweiz,
+ 1.4.1850 in Messer/Wolga
nach der Trennung und als selbständiges Kirchspiel
1857 - 1887 Jordan, Gottlieb Friedrich, * 19.5.1802 in Bern,
17.9.1828 ord. In Auggen/Basel, 17.9.1828 Abreise nach Rußland
+ 11.2.1887 in Balzer/Wolga, ord. 17.9.1828
1887 - 1892 Kosziol, Johannes, Propst-Adj.,* 29.5.1855 in Bartelsdorf/Schlesien,
ord. 15.10.1884 in Teschen , + 28.2.1926 in Brunnental/Wolga,
1893 - 1903 David, Ernst Theophil, * 14.9.1835 in Dorpat, + 1907 in Saratow/W,
ord. 5.12.1865
1904 - 1922 Reichert, Paul, Wolgakolonist,* 27.6.1875 in Balzer (Bettingen,
Kamyschin ), ord. 8.9.1902, 1937 verhaftet.
Reichert, Paul des Johann
Geb. 1875 in Kamyschin, Gouvernement Saratow, Deutscher; parteilos; Pastor der ev.-luth. Kirche. Letzter Wohnsitz - Leningrad, Sophie-Perowski-Str. 16
Verhaftet am 17. November 1937.
Verurteilt durch die Kommission des NKWD und das Oberste Gericht der UdSSR am 26.12.1937 nach Paragraf 58-6-10-11 des Gesetzbuchs.
Erschossen am 3. Januar 1938. Bestattet in Leningrad.
Familien in Balzer 1768
1768 waren es 60 reformierte und 30 lutherische Familien; insgesamt 377 Personen
1765: Barthuly, Decker, Dorlosch, Habermann, Heft, Herzog, Karl, Merkel, Robertus, Scheck, Tehele, Tirol, Tischler, Volz.
1766: Bär, Johannes Bauer, Ludwig Bauer, Berg, Georg Borell, Jacob Borell, Busch, Busick, Eichner, Geist, Gropp, Adam Heckmann, Michel Heckmann, Hoffmann, Huber, Jacob Klein sen., Jacob Klein jun., Kolb, Möhser, Ritter, Späth, Steinepreis, Stöhr.
1767: Bender, Bengel, Buchner, Claus, Dob, Engel, Erth, Adam Eurich, Lorenz, Eurich, Faust, Fech, Frickel, Gerlach, Grasmück, Heil, Heinrich Heimbuch, Johannes Heimbuch, Heizenröder, Herbel, Idt, Jackel, Kaiser, Kaspar, Kähm, Markus Kähm, Kalbin, Keller, Kleinfelder, Kling, Köhler, Kräuter, Lohrengel, Magel, Mai, Müller, Neugard, Protzmann, Raab, Reuss, Röhrig, Ross, Roth, Rutt, Scheibel, Heinrich Scheidt, Philipp Scheidt, Schlegel, Schleuger, Sinner, Weber, Johann Heinrich Weisheim, Johannes Weisheim, Konrad Weisheim, Zieg.
Viele der Balzerer Kolonisten sind über die Zwischenstation Schleswig-Holstein nach Russland ausgewandert. Folgende Familien lebten einige Jahre in den damals zu Dänemark gehörenden Kolonien.
Zählung 1798
Laut der landwirtschaflichen Zählung von 1798 gab es in Balzer 111 Höfe. Folgende Familien sind in dieser Zählung verzeichnet.
Jäkel, Lein, Bauer, Schneider, Zieg, Suhr, Dörr, Heil, Engel, Kaiser, Knaub, Roth, Weber, Kehm, Kehm, Herrmann, Reuss, Heimbuch, Keller, Döhring, Schneider, Becker, Lohrengel, Weisheim, Stumpf, Neihard, Müller, May, Lotz, Rockel, Wemzel, Worster, Decker, Blitz, Späth, Frickel, Gropp, Huber, Schneider, Rupp, Bengel, Robertus, Grasmück, Weitzel, Reichert, Kisselmann, Karl, Decker, Barthuly, Keller, Volz, Robertus, Heft, Hoffmann, Grün, Weisheim, Engelmann, Herdt, Scheidt, Schneider, Bauer, Dietrich, Busch, Stöhr, Klein, Heckmann, Bender, Meisinger, Schäfer, Fech, Späth, Idt, Kembel, Eirich, Klein, Heckmamm, Messer, Steinpreis, Kalbin, Späth, Hubert, Habermann, Faust, Schwabauer, Bender, Schneider, Eirich, Klaus, Raab, Burbach, Habermann, Kling, Grasmück, Bopp, Köhler, Späth, Röhrig, Rutt, Eirich, Schäfer, Ross, Grasmück, Dingel, Schleuger, Weisheim, Scheck, Kalbin, Herzog, Klaus, Kaiser, Busick, Sinner, Bopp, Bauer, Merkel, Bauer, Wuckert, Weber, Bauer, Borell, Gottfried, Magel, Wuckert, Risch.
Zählung 1834
Barthuly, Bauer, Becker, Bender, Bengel, Berger, Blitz, Borell, Burbach, Decker, Dietrich, Döring, Eberhardt, Ehrich, Eurich, Engel, Engelmann, Faust, Fech Frickel, Gerel, Gettmann, Grasmück, Groß, Grün, Habermann, Herdt, Heckmann, Heft, Heil, Heimbuch, Helwig, Henzel, Herdt, Hermann, Herzog, Hoffmann, Huber, Idt, Jäkel, Kaiser, Kalbin, Karl, Kähm, Keller, Kerich, Kisselmann, Klaus, Kleim, Klein, Kling, Knaub, Lein, Lohrengel, Lotz, Magel, Maier, Mapel, Mai, Meisinger, Merkel, Messer, Mohn, Müller, Popp, Potz, Robertus, Rockel, Röhrig, Ross, Roth, Rupp, Rutt, Schäfer, Schandler, Scheck, Scheidemann, Scheidt, Schneider, Schwabauer, Späth, Stöhr, Stumpf, Volz, Weber, Weisheim, Weitzel, Wenzel, Wörster, Wuckert, Zieg.
Zählung 1857
Bamberger, Barthuly, Bauer, Becker, Bender, Bengel, Berger, Blitz, Borell, Burbach, Decker, Dietrich, Döring, Eurich, Engel, Fech, Grasmück, Gropp, Grün, Habermann, Hardt, Heckmann, Heft, Heil, Heimbuch, Helwig, Herdt, Herzog, Hoffmann, Huber, Idt, Jäkel, Kaiser, Kalbin, Karl, Kähm Keller, Kempel, Kisselmann, Klaus, Klein, Kling, Knaub, Lein, Lohrengel, Lotz, Magel, May, Meisinger, Merkel, Messer, Metzer, Müller, Popp, Reichert, Reis, Robertus, Rockel, Röhrig, Ross, Roth, Rupp, Rutt, Schäfer, Scheck, Scheidemann, Scheidt, Schneider, Schwabauer, Späth, Stöhr, Stumpf, Vollert, Volz, Weber, Weisheim, Weitzel, Wörster, Wuckert, Zieg.
Quelle:
Volz, Jakob: „Festschrift der Balzerer Wiedervereinigung“. Lincoln, Nebraska, 28. Aug. 1938. Erik Amburger "Die Pastoren der evangelischen Kirchen Rußlands", Lüneburg, Erlangen, 1998. "Die Kirchen und das religiöse Leben der Russlanddeutschen" Stuttgart. 1978, veröffentlicht von Andreas Idt auf http://www.wolgadeutsche.net
Heimatbuch 1967/68, "Die Große wolgadeutsche Kolonie Balzer 1765 bis 1941" Constantin Schwabauer. Foto der Balzerer Krankenpflegeschule: Rudolf Bender. Vielen Dank an Andreas Idt für viele Informationen zu diesem Artikel!
Karl Stumpp "Die Auswanderung aus Deutschland nach Rußland in den Jahren 1763 bis 1862, Brent Alan Mai " 1798 Census of the German Colonies along the Volga" Volume 1. Gerhard Lang "Wanderung der Kolonisten aus Deutschland 1761 nach Schleswig-Holstein und 1763 weiter zur Wolga".Grafiken und Diagrammen: Viktor Pflaum
Последний раз редактировалось pflaum 10 фев 2012, 18:02, всего редактировалось 2 раза.
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Re: Geschichte der Kolonie Balzer
Hallo Hr.Pflaum! Wo kannman heute das Heimatbuch 1967/68 " Die große wolgakolonie Balzer 1765bis 1941"-von Constantin Schwabauer noch bestellen?
Danke für Ihre hilfe und den bericht!Meine "wurzeln"(Klein,Roth,Schwabauer,Bender) bis1941 lebten in Balzer,deswegen ist auch die große interesse am Buch!
Mit freundlichen Grußen Olga Reim.
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Re: Geschichte der Kolonie Balzer
"Die große wolgakolonie Balzer" ist an sich nur ein Beitrag von 4 Seiten, der im Heimatbuch 1967/68 veröffentlicht wurde. Wenn Sie möchten, kann ich für Sie diese 4 Seiten abscannen.reim.olga писал(а):Wo kannman heute das Heimatbuch 1967/68 " Die große wolgakolonie Balzer 1765bis 1941"-von Constantin Schwabauer noch bestellen?
Das Heimatbuch selbst könnten Sie hier bestellen:
http://lmdr.de/publikationen/
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Re: Geschichte der Kolonie Balzer
Hr.Pflaum! Sie sind ein Schatz! Die antwort kamm so schnell! Danke,danke, danke,ich hab sofort auch bestellt!
Gruß aus Köln, Olga-
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Re: Geschichte der Kolonie Balzer
На сайте Красноармейск-64 Роман Кириллов опубликовал переработку первой части моего давнего очерка "Город Бальцер и его округа". Для любопытствующих http://krasnoarmejsk.org/201406231636/I ... chast.html
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Re: Geschichte der Kolonie Balzer
Уважаемые Бальцеровцы !А что,если мы
общими усилиями создадим на этой страничке фотовыставку наших предков до 1941года например,из наших семейных фотоальбомов !Мы все увидим Бальцер в лицах,он оживёт для нас,мы сможем увидеть жителей города,узнать кем и где они работали,как отдыхали.Мы увидим как они ходят в школу,в церковь,дружат,играют свадьбы и т.д.Более того,думаю даже карта Бальцера его улочки,станут нам ближе. И кто знает может быть таким образом кто-то из нас увидит своих кузин,дядей,тётей чьих фотографий у них никогда небыло в семейных альбомах, итогда в родословных наверняка появятся новые интересные дополнения для наших потомков !
Как Вы считаете ? А?
Ольга.
общими усилиями создадим на этой страничке фотовыставку наших предков до 1941года например,из наших семейных фотоальбомов !Мы все увидим Бальцер в лицах,он оживёт для нас,мы сможем увидеть жителей города,узнать кем и где они работали,как отдыхали.Мы увидим как они ходят в школу,в церковь,дружат,играют свадьбы и т.д.Более того,думаю даже карта Бальцера его улочки,станут нам ближе. И кто знает может быть таким образом кто-то из нас увидит своих кузин,дядей,тётей чьих фотографий у них никогда небыло в семейных альбомах, итогда в родословных наверняка появятся новые интересные дополнения для наших потомков !
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Ольга.
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Re: Geschichte der Kolonie Balzer
В метрической книге о браке за 1886-99 гг (ГИАНП, Ф.174 Оп.2 Д.2) обнаружил запись от 03/09/1887 о браке пастора Kosziol с дочерью покойного на тот момент пастора Jordan. После троекратного оглашения 06.09, 13.09 и 20.09 брак был заключен 08.10.1887:pflaum писал(а):Pastoren in Balzer
1857 - 1887 Jordan, Gottlieb Friedrich, * 19.5.1802 in Bern,
17.9.1828 ord. In Auggen/Basel, 17.9.1828 Abreise nach Rußland
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1887 - 1892 Kosziol, Johannes, Propst-Adj.,* 29.5.1855 in Bartelsdorf/Schlesien,
ord. 15.10.1884 in Teschen , + 28.2.1926 in Brunnental/Wolga,
Seine Hochwohlehren??? Herr Propster adjunct Pastor Kosczol mit Fräulein Maria Cecillie Jordan ref. Tochter des verst. Pastor Friedrich Gottlieb Jordan
Beide ledig er 31 sie
Am achten October 1887 in der Kirche durch Pastor Stärkel
Последний раз редактировалось Habermann 09 июн 2017, 08:06, всего редактировалось 1 раз.
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Re: Geschichte der Kolonie Balzer
HochwohlehrwürdenHabermann писал(а):Hochwohlehren???
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Geschichte der Kolonie Balzer
Guten Tag, liebe Freunde! Ich sprache heute mit meiner Oma geb. Schwabauer und erfuhr einiges über Ihre Geschichte, fing an im Internet zu recherchieren um mehr über Ihre Wurzel herauszufinden. Ich stieß auf dieses Forum und war überrascht wieviel man über die Kolonie Balzer erfahren kann. Vielen Dank dafür!
@ Olga Reim - der Vater meiner Oma war Wilhelm Schwabauer geb. 1897 in Balzer. Hast du evtl. weitere Informationen zu der Familie?
LG Alexej
@ Olga Reim - der Vater meiner Oma war Wilhelm Schwabauer geb. 1897 in Balzer. Hast du evtl. weitere Informationen zu der Familie?
LG Alexej
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Geschichte der Kolonie Balzer
Alexej!Alexej_Andrejewitsch писал(а): ↑22 окт 2017, 16:33der Vater meiner Oma war Wilhelm Schwabauer geb. 1897 in Balzer
Hier koennen Sie mehr ueber Familie Schwabauer erfahren, besprechen oder nach diese Familie fragen ...
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Geschichte der Kolonie Balzer
Уважаемый Дмитрий,посмотрите пожалуйста есть ли в МК брак Георга Хекман *1869 и Амалии Бауер*1870
- Habermann
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Geschichte der Kolonie Balzer
В списке пасторов прихода Бальцер не увидел имя пробста Макса Майера.
Среди документов налогоплательщиков г. Бальцер за 1926-27 гг. обнаружены документы о налогообложении Маера Макса Карловича.
ОГУ ГИАНП, ОАФ-Р-1057-1-518, Заявления плательщиков подоходного налога за 1926-27 гг. г. Бальцер и документы к ним, т. 1.