Alexanderdorf (Naltschik) Nord Kaukasus

Andrücha
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Alexanderdorf (Naltschik) Nord Kaukasus

Сообщение Andrücha »

Сведения из Heimatbuch 1961

Мне в руки случайно попал список от Alexanderdorf составленный бывшими жителями села в 1957году.
Решил выставить списки в надежде на отклики или пополнения.
Зараннее признателен.

Ну чтож теперь вставил ссылку на скачивание списков в PDF. Так что теперь чтоб посмотреть придётся скачать *BRAVO*

Einwohnerliste Alexanderdorf(Naltschik) vor 1941 - https://cloud.mail.ru/public/3qyC/4Utxuvqxo
W.Müller
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Alexanderdorf (Naltschik) Nord Kaukasus

Сообщение W.Müller »

Публикации о событиях в колонии в газете "Kaukasische Post" за 1909-й год из раздела "Nachrichten aus den Kolonien"

„Kaukasische Post“ Nr. 27 Sonntag, den 21. Dezember (3. Januar) 1908. 3. Jahrgang. (S.8)
[spoiler=]Alexanderdorf (Nordkaukasus), den 9. Dez. 08. Wir stehen in der Mitte der lieben Adventszeit. Wieder erklingen beim Gottesdienste die frischen, fröhlichen Adventslieder, und über Adventstexte wird gepredigt. Die Gedanken der Christengemeinden sind also auf den Advent oder das Kommen des Herrn gerichtet. Siehe, ich komme bald! spricht der Herr. Halte was du hast, daß Niemand deine Krone raube! Wie ich schon früher berichtete, hat sich hier ein Häuflein gläubiger Gemeindeglieder zusammengetan, um gemeinschaftliche Andachten abzuhalten. Die gute Sitte kann nur gelobt werden und verdient Nachahmung. Leider fehlt es öfters an den nötigen Männern, die Post. 27 Gottes Wort solchen heilsbegierigen Seelen recht auslegen könnten. Da der Küsterlehrer im Winter seine reichliche Arbeit hat, wenn er seinem schweren Amt bei der großen Schülerzahl gerecht werden will, bleibt ihm wenig Zeit übrig. — Es wird viel über die sogenannten „Brüder" gespottet, sie werden von ihren Gegnern, nämlich von denjenigen, die nicht an den Andachten teil nehmen, gering geachtet und leider manchmal nicht mit Unrecht, da auch hier, wie überall, viel Pharisäertum und Hochmut zu Tage tritt. In der Tat ist aber doch mancher dieser „Brüder" immer noch besser, als ein Trink-, Tanz- und Spielbruder, welche letzteren am ärgsten den Betbrüdern oder Stundenbrüdern, wie man sie hier spöttisch nennt, zusetzen. So wurde unlängst in einer hiesigen Gemeindeversammlung von einigen Gliedern über den Schulunterricht gesprochen, wobei sich unter andern einer von diesen Männern folgendermaßen über die hiesigen Lehrer ausdrückte: „Die unterrichten gerade so, wie die Stundenbrüder beten". Er meinte damit, daß in der Schule nicht mehr so viel im Testament gelesen werde, wie früher in der „alten guten Zeit" und statt dessen jetzt die „Fratzenbücher". nämlich die Lesebücher gebraucht würden. Die alte Unterrichtsmethode hat immer noch ihre Nachwehen und es will trotz aller Bemühungen und Bestrebungen den Lehrern nicht gelingen, ihre Schule zu heben, da ihnen von diesen „Rückschrittlern" so viel Steine in den Weg gelegt werden, daß ihnen ihr Amt ganz verleidet wird. Obgleich die Mehrheit schon den Nutzen der Neuerungen einsieht, finden sich doch noch immer genug solcher, die auf alle mögliche Weise und trotz vielfacher Bitten der Lehrer und Ermahnungen des Kurators der Schule, wie auch des Vorstehers und Kirchenvorstehers des Dorfes, den Kindern verbieten, Bücher und Hefte zu kaufen, und gewöhnlich sind es solche, denen es gar nicht drauf ankommt, in Naltschick am Markt- tage ein halbes Fläschchen zu trinken, welches doch viel mehr kostet als ein Heft für 3 Kop.
Mars.
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https://www.difmoe.eu/d/view/uuid:8ed35 ... da48043bc8

„Kaukasische Post“ Nr. 39 Sonntag, den 22. März (4. April) 1909. 3. Jahrgang. (S.7)
[spoiler=]Alexanderdorf bei Naltschik (nördl. Kaukasus), 4. März 1909. Am 15. Februar besuchte uns Pastor Bonwetsch aus Pjatigorsk. Seine Predigt handelte vom verlorenen Sohne und unser guter Seelsorger verstand es, seiner lauschenden Gemeinde, die das Gotteshaus an diesem Tage bis auf den letzten Platz angefüllt hatte, mit der Auslegung desselben so recht ins Herz zu reden. Da an diesem Tage auch die Konfirmation stattfand und das hl. Mahl gereicht wurde, an welchem 200 Personen teilnahmen, so gestaltete sich dieser Tag zu einem wahren Festtage. Nach dem Gottesdienste fand die übliche Bestätigung der getauften Kinder statt und wurden 2 Trauungen vollzogen. Um aber seiner Pflicht ganz gerecht zu werden, besuchte der Herr Pastor wie am Sonnabend, so auch am Sonntag die Versammlung der hiesigen Brüdergemeinde und hielt an beiden Abenden Vorträge über Glaube» und Liebe, wofür ihm all ihre Befriedigung aussprachen.
Es schien fast so, als wollte der Winter in diesem Jahr gar nicht scheiden. Noch am 7. d, Mts. brachte er eine Masse Schnee, so daß am Morgen alles weiß war, das genaue Gegenteil von Frühlingsanfang. Dafür war aber der 9. März (Montag) ein wirklicher Frühlingstag. Es tut wohl nach so trüben Tagen, wieder einmal die liebe Sonne zu sehen und sich von ihren Strahlen durchwärmen zu lassen. Es ist auch die höchste Zeit, daß es wärmer wird, denn schon bei vielen langt das Futter nicht mehr. Obwohl für diesen Winter besser sorgt war, so ging es doch bei manchem zur Neige. Unsere Gemeinde kann sich bezüglich der Landeinteilung nicht einigen und hat es deswegen schon manche gegeben. Auf der letzten Gemeindeversammlung ließ sich der Kirchenvormund sogar soweit hinreißen, daß er sein zweimal durch den Gebrauch eines gemeine» Schimpfwortes beleidigte, und der Vorsteher ihn dafür ins „Budche" abführen ließ. —Heute gehen von hier 3 Familien nach Semipalatmsk.
Mars
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https://www.difmoe.eu/d/view/uuid:fb592 ... d4eb4a2e0a

„Kaukasische Post“ Nr. 41 Sonntag, den 5. (18.) April 1909. 3. Jahrgang. (S.10)
[spoiler=]Alexanderdorf (im nördl. Kaukasus), den 20 März. Am vorigen Mittwoch fuhren von hier 6 Wagen, mit 13 Pferden bespannt, nach der Station Prochladnaja, um dort Kartoffeln zu verkaufen und für die bevorstehenden Osterfeiertage einige Einkäufe zu machen. Da jetzt gerade Ackerzeit ist und die meisten Leute mit der Bestellung ihrer Äcker beschäftigt sind, so war der Markttag am Donnerstag kein belebter; zwar waren viele Verkäufer, doch nur wenige Käufer da und dauerte es daher lange, bis man die Ware los wurde. Erst um 1 Uhr nachmittags konnte man den Heimweg antreten. Obgleich die Tage schon etwas zugenommen haben, so ist die Strecke von 55 Werst für einen Nachmittag immerhin lang. Bei der Poststation Dautokowskaja, von welcher es längs dem Chausseewege noch 23'/2 Werst bis nach Hanse sind, wurde eine Stunde gefüttert. Da man aber seitwärts einen etwas näheren Weg hat, wurde dieser benutzt, um noch bei Tag nach Haufe zu kommen, da bei Nachtzeit oft Überfälle stattfinden, namentlich die Pferde geraubt werden. Als man das Flüßchen Schalucha passiert hatte, von welchem es noch ungefähr 12 Werst bis ins Dorf sind, kamen plötzlich 4 bewaffnete Kabardiner quer über das Feld gesprengt auf die Passanten zu und befahlen ihnen, die Gewehre vorhaltend, vom Wagen zu steigen. Der alte Kirchenvormund Johannes Rädcher, der auch mit zwei Wagen war, stieg herab und wollte in der Angst zurücklaufen, erhielt aber mit der Flinte einen Schlag ans die Schulter, daß er gleich zusammenbrach und das Bewußtsein verlor. Jetzt trieb einer von den Banditen alle Leute beiseite, von dem Wege ab, und befahl ihnen, mit Dolch und Flinte drohend, das Geld heraus- was sie denn auch taten. Es waren über 100 R. Indem dieser Räuber ihnen den Dolch (Kinshal) zeigte, sagte er: damit habe schon über tausend Mann geschlachtet, und werde Euch nicht verschonen, wenn Ihr nicht folgt. Die andern drei spannten die 13 Pferde von den Wagen los und sprengten fort, sie den Beraubten anbefohlen hatten, nicht früher als nach 2 Stunden aufzustehen. Die Bande bestand eigentlich 6 Mann, von denen aber zwei auf der anderen Seite Posten gefaßt und einem gelegentlich vorüberfahrenden Russen beide Pferde fortgenommen hatten. Die armen Leute kamen dann mit anderen Fuhrleuten, die nach ihnen diesen Weg passierten, abends spät nach Hause. Der Pristaw machte sich sogleich mit bewaffneter Mannschaft auf den Weg und nicht eher zurück zu kehren, bis er die Räuber festgenommen haben würde. Man vermutet, daß es frühere Bewächter sind, die tags vorher abgerechnet worden waren, der jetzige Chef alle einheimischen Wächter durch Kosaken ersetzen läßt. — Dieser Fall zeigt wieder so recht deutlich, wie es wäre, daß ein jeder auf solchem Wege sein Gewehr und sollte man daher unverzüglich um die Erlaubnis einkommen. Auch ist es ratsam, lieber den Chausseeweg fahren, denn wenn er auch etwas weiter ist, so ist er dafür sicherer.
Unsere Gemeinde hat jüngst den Beschluß gefaßt, im ein „Restaurant" (Trinkhaus) zu eröffnen, für welches Pächter der Gemeinde 445 Rbl. zu zahlen verspricht. Es zu wünschen, daß die Obrigkeit diesen Beschluß nicht bestätigte, da man hier ohnehin schon zu sehr dem Bachus fröhnt, aber erst noch dieser Plan verwirklicht werden sollte, man noch mehr Gelegenheit dazu finden würde. Vor einigen Tagen hat der hiesige Accisebeamte die Wohnung des Inhabers der Wassermühle, eines Herrn Tag, untersucht und dabei eine Menge Flaschen mit Branntwein, auch leere Flaschen, entdeckt, wofür Tag eine Strafe von 50 R. worden ist. Er hat dann auch dein Vorsteher streng darauf zu achten, daß dieser Schleichhandel aufhöre.
Mars.
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https://www.difmoe.eu/d/view/uuid:2bec9 ... 35e9240fe7

„Kaukasische Post“ Nr.42 Sonntag, den 12. (25.) April 1909. 3. Jahrgang. (S.9)
[spoiler=]Alexanderdorf (im nördl. Kaukasus), 26. Die Feldarbeiten waren beinahe beendet und auch die meisten Gärten bestellt. Die ersten Samen Radieschen, Meerrettige, Salat und dgl. waren schon aufgegangen, Bäume und Sträucher fingen an zu sprossen und alles freute sich der schönen Natur. Es fehlte nur noch ein schöner Frühlingsregen und warmer Sonnenschein. Alles rüstete zu dem bevorstehenden Feste der Auferstehung. Alle Hände waren beschäftigt. Kirche, Schulhaus und andere Häuser wurden gereinigt und getüncht. Schwalben, Stare, Nachtigallen und andere Singvögel hatten sich eingefunden und erhebend klang ihre Musik dem Wanderer da draußen entgegen, Am 24. März lag eine drückende Schwüle in der Luft, und in der Ferne am Horizonte zeigten sich kleine Wölkchen, die sich vergrößerten und das ganze Himmelsgewölbe bedeckten. In der Nacht träufelte ein schöner Regen herab und machte der Morgen des 25. März einen bezaubernden Eindruck. Wie ein schöner Engelsgruß einer gläubigen Marienseele am Tage ihrer Verkündigung erschien dieser Regen. Fürchte dich nicht, du Menschenkind, auch du hast Gnade vor Gott gefunden. Doch, es kann über den Tag anders werden, als es am frühen Morgen war. Das traf auch hier zu. Die Temperatur fing stark an zu sinken. Erst fiel ein feiner Regen, dann fanden sich einige gefrorene Tropfen, bis endlich alles erstarrte und es stark zu schneien anfing. Schon um 4 Uhr nachmittags zeigte der Thermometer 3* unter 0! Es schneite so fort bis Mitternacht, dann gab`s hellen Mondschein und am Morgen des 26. März war der Erdboden mit einer'/2 Fuß hohen Schileeschicht bedeckt—bei 7° Frost! So hatten wir dann statt des grünen einen weißen Donnerstag erhalten. Obgleich am Tage die Sonne diese Schneedecke in eine Wasserlache umwandelte, so ist doch die Luft sehr rau und fürchtet man, wenn es zur Nacht wieder so friert, daß dann die schon ausgegangenen Gemüsepflanzen Schaden leiden könnten.
In der vorigen Woche bekam unser Vorsteher Befehl aus dem Nachbaraul, er solle einige Mann senden, um einen Schaden im Walde zu taxieren. Uneingedenk des Gebotes des Herrn: „Du sollst den Feiertag heiligen", wurden die Taxatoren am Palmsonntage hingesandt. Unter ihnen war auch der neue Kirchenvormund. Auf dem Rückwege stürzte sein Pferd und schleppte den Reiter eine Strecke mit sich fort, wobei das Gesicht des letzteren auf dem Boden schleifte und sehr entstellt wurde. Der Verunglückte war nicht imstande, die übrige Strecke, es waren noch 2'/2 Werst bis zum Dorfe, zu reiten und mußte von dort auf einem Wagen heimbefördert werden. Da man aber vor dem Ritt Tee getrunken hatte und vom Reiten auch sonst erhitzt war, dann aber, bis der Wagen kam, stark abkühlte, so erkrankte der Verletzte obendrein noch an einer Unterleibsentzündung und ist sein Zustand gegenwärtig ein bedenklicher.
Mars.
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https://www.difmoe.eu/d/view/uuid:9850e ... bb1a7c9fd7

„Kaukasische Post“ Nr. 45 Sonntag, den 3. (16.) Mai) 1909. 3. Jahrgang. (S.7-8)
[spoiler=]Alexanderdorf (Terekgebiet, nördl. Kaukasus), den 23. April. Seit einigen Tagen haben wir ziemlich warmes Wetter, Heute waren es z. B. bereits 28° N. Da das Land hier viel Feuchtigkeit verlangt, so wäre ein guter Regen sehr erwünscht, doch scheint es in diesem Jahre damit nichts werden zu wollen; im vorigen Jahre waren wir in dieser Hinsicht besser dran. Wohl bezieht sich der Himmel jeden Nachmittag und gewittert es in den Bergen, aber daraus erhebt sich stets ein starker Wind und vertreibt die Wolken wieder. Die Bäume in den Gärten stehen in schönster Blüte; nur die Aprikosen haben wenig geblüht, was wohl ans den letzten Schnee und Frost zurückzuführen ist, und wird es daher in diesem Jahr hiervon nur wenig geben. Die große Wärme und Trockenheit bringt es dabei mit sich, daß die hier ohnehin sehr lästigen Erdflöhe sich ausfallend vermehren und will einem fast alle Lust zur Arbeit im Gemüsegarten vergehen. Kraut, Radieschen, Rettig, Kohlrabi, Kohlrüben, alles wird von den Erdflöhen aufgefressen. Nur Salat, Gelb und Rotrüben und Zwiebeln bleiben durch sie unberührt. Der Entomologe Herr Jakob Schreiber in Petersburg, der im Sommer vor zwei Jahren Vorlesungen über die Schädlinge in den Gärten, insbesondere in den Gemüsegärten an der Wolga hielt, empfielt, man solle die von den Erdflöhen heimgesuchten Gemüse mit Pariser Grün spritzen. Dazu braucht man aber eine entsprechende Spritze nebst Brause, die leider ziemlich viel kostet und von welchem Rate daher hier nur die wenigsten Gebrauch machen könnten.
Gestern fand hier ein Doppelbegräbnis statt. Eine alte Frau und ein vierjähriges Mädchen, welches ertrunken war, wurden gleichzeitig beerdigt. Letzteres war von seiner Mutter zum Vater auf die Mühle gebracht worden (derselbe ist Müller) und sollte dieser auf das Kind achtgeben. Obgleich er es auch zu tun versprochen hatte, vergaß er über der Arbeit doch bald sein Versprechen. Als die Mutter nach einiger Zeit wiederkam, fand sie ihr Töchterchen nicht mehr vor. Alles Suchen war vergebens. Schließlich wurde das Wasser in der Mühlenstauung abgelassen und da fand man das Kind 15 Faden von der Mühle entfernt im Kanal bereits als Leiche. Das schwere Leid der armen Fran wurde noch dadurch erhöht, daß der über den Tod des Kindes außer sich geratende Vater die Selbstbeherrschung so weit verlor, daß er sich zu Tätlichkeiten ihr gegenüber hinreißen ließ, statt sie zu trösten, zumal ja nicht sie, sondern er selbst die Nachlässigkeit verschuldet hatte.
Heute, als am Tage des Namensfestes Ihrer Maj. der Kaiserin Alexandra Feodorowna mußte ans Befehl des örtlichen Pristaws, der freilich ein Mohammedaner ist, die ganze Gemeinde Chausseeverbesserungsarbeiten leisten, da der Herr Gebietschef hier am I. Mai durchzufahren gedenkt, also diese Naturalleistung keinen Aufschub vertrug. Leider waren infolgedessen nur 4 männliche Gemeindeglieder zum Gottesdienste erschienen, während die Frauen fast vollzählig versammelt waren. Es wäre sehr zu wünschen, daß solche Arbeitet trotz ihrer Dringlichkeit womöglich nicht an den Sonn- und hohen Feiertagen vorgenommen würden, um die Leute nicht vom Besuch des Gotteshauses abzuhalten. Die Hoffnung, die in meiner vorigen Korrespondenz erwähnten gestohlenen Pferde wieder zu bekommen, scheint endgültig geschwunden zu sein. Einmal gelangte wohl die frohe Nachricht hierher, daß man eines Räubers mit 3 Pferden habhaft geworden wäre, diese erwies sich hernach aber als unbegründet. Auf der Suche wollte man diesen Räuber sogar gesehen haben und hieß es, daß er früher ältester Landwächter gewesen sei (старшiй стражникъ), aber trotzdem wurde er nicht festgenommen. Man hat sich nun mit einer Klage an den Gebietschef (начальникъ области) gewandt, um der Untersuchung größeren Nachdruck zu verschaffen.
Mars.
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https://www.difmoe.eu/d/view/uuid:bc2db ... bde1d98840

„Kaukasische Post“ Nr. 50 Sonntag, den 7. (20.) Juni 1909. 3. Jahrgang. (S.8)
[spoiler=]Alexanderdorf bei Naltschik (N o r d k a u k a s u s), den 24. Mai 1909. Heute haben wir das Trinitatisfest gefeiert. Der Prediger Siedel, der es so schön versteht, in Bildern zu sprechen, hatte heute seiner Predigt die Ueberschrift gegeben: „Eine nächtliche Freudenstunde im Leben des Herrn", und hatte darauf hingewiesen, wie notwendig es sei, daß ein Christ wiedergeboren werde. Es ist später Abend. Vor mir liegt „Das Leben Jesu" von W. Rohmberg. Unsere Jugend, insonderheit die weibliche, scheint von diesem Leben wenig zu wissen und hat auch eine nächtliche Freudenstunde, indem sie ihre hellen Stimmen beim Gesang eines häßlichen Straßenliedes weit in die stille Abendluft hineinschallen läßt, unterbrochen von einigen Männerstimmen. Traurig sah es am zweiten Pfingstfesttage hier aus, der gerade ein Markttag war. Die Bierhallen in Naltschik können Zeugnis ablegen, welcher Geist an diesem Tage die Sklaven des Bachus regierte, wo aus offenen Fenstern weit her das gemischte Geheul und Gebrüll von Männern und Frauen— aus Alexanderdorf — den auf der Straße Fahrenden entgegentönten. Ein trauriges Christentum! Der ganze Weg war besät mit Angetrunkenen. Einer stürzte vom Pferd und hätte sich beinahe das Genick gebrochen. Zwei lose Buben benutzten die Gelegenheit, auf dem Kirchhof zwei große Bäume, wovon der eine ein Apfelbaum, der schöne Früchte trug, mit der Wurzel auszugraben und dieselben ihren „Schätzen" als Maien vor das Tor zu stellen. Die Frevler sollen zwar bestraft werden, aber woher kommt solche Rohheit? — Pastor Bonwetsch meinte es gut, als er am 10. Mai hier über den Text: „Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nehme doch Schaden an seiner Seele etc". Matth. 16, 26 predigte. Er stellte seiner Rede die Ueberschrift: „Wie sorgst für deine Seele" und „Wie sorgst du für die Seele deines Nächsten?" und beleuchtete dann so zu sagen alle Fehler unserer Gemeinde im Lichte des Wortes Gottes. „Heute hat Herr Pastor aber über alles gepredigt", hörte man nachher sagen Ja, auch noch in der Versammlung am Abend, wo er vom Beten und Singen zur Ehre Gottes predigte und dann von eigener wunderbarer Errettung aus Lebensgefahr erzählte, riet er seinen Zuhörern, doch ja immer die Seele in des Herrn Hut zu befehlen und jeden Augenblick der Rechenschaft vor Gott gewärtig zu sein. Es war ein wirklicher „Sonnen- tag" für die Gemeinde in Alexanderdorf. Ueber 200 Personen nahmen Teil am Hl. Abendmahle und man sollte denke», daß ein jeder einen tiefen Eindruck für 's alltägliche Leben mitgenommen. „Aber wer glaubt unserer Predigt", sagt der Prophet (Jes. 53,1). Viele von diesen Gästen am Tische des Herrn waren es, die am 2-ten Pfingsttage über alles Maß zechten.
Ein Wort des Lobes muß hier dem Gehilfe» unseres Vorstehers gezollt werden. Er hat nämlich den strengen Befehl gegeben, daß niemand mehr an Sonntagen mit Produkten auf den Markt gehen oder fahren darf. Wer zuwiderhandelt, muß 1 Rbl. Strafe zahlen. Auch darf niemand mehr von der Jugend nach 9 Uhr auf der Straße sein, sonst wird er ins „Budche" gesteckt. Es haben auch bereits drei „Ledige" (Mädchen) davon Gebrauch gemacht. Großes Aufsehen erregt hier ein Einbruch im Gemeindemagazin, wobei hundert Pud Korn (Roggen) gestohlen wurden.
Mars.
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https://www.difmoe.eu/d/view/uuid:3e903 ... 04e044f0a1

„Kaukasische Post“ Nr.9. Tiflis, den 18.(31.) Oktober 1909. 4.Jahrgang. (S.7-8)
[spoiler=]Kolonie Alexanderdorf. (Terek-Gebiet) im Oktober 1909. Hier ist ein recht trübes Herbstwetter! — Nebel und Regen wechseln, so daß wir an nahezu zwei Wochen schon keinen Sonnenschein hatten. So drückend und schwül es in der Luft liegt, so drückend ist es auch bei uns in der Kolonie. Hier führen nämlich im September der Kurator des Kaukasischen Lehrbezirks in Begleitung des Inspektors und Direktors der Volksschulen durch. Obgleich seine Ankunft gemeldet worden war, erschienen von den fast 200 Schülern nur 12 oder 13 zur Prüfung, die von dem Lehrer der russischen Sprache aber zurückgesandt wurden. Somit mußte sich der Herr Kurator mit den leeren Bänken begnügen und machte er deshalb den Vorsteher des Dorfes und den Lehrer darauf aufmerksam, daß die Schule doch schon lange angefangen haben müßte und wies auf die Notwendigkeit der Bildung hin. Es waren gerade mehrere Gemeinde - Mitglieder anwesend, die der Pristaw versammelt hatte, und diese mußteu versprechen, die Kinder vom 1.Oktober an in die Schule zu schicken. Trotz dieses Versprechens hielt man doch nicht Wort. Daraus baten die Lehrer auf einer am 4. Oktober
stattgefundenen Gemeindeversammlung, durch Gemeindebeschluß den Schulanfang nochmals auf den 1. Oktober festzusetzen. Diese Bitte wurde kurz abgesagt und nur versprochen, die Kinder vom 15. Oktober an in die Schule zu schicken. Die Erfüllung dieses Versprechens muß natürlich abgewartet werden und ist die Feststellung nur bedauerlich, daß unsere Bürger noch nicht eingesehen haben, wie wichtig die Schulbildung für jeden ist. Die Quittung dafür wird ja in späteren Tagen nicht ausbleiben, wenn man sich statt eines aufgeweckten wissenden Kindes einen blöden Nichtswisser erzogen hat. Wohl kaum werden die Kinder in späteren Jahren ihren Erziehern Dank wissen, wenn es ihnen an den einfachsten Wissen mangelt. Was nützt schließlich alle körperliche Arbeit, was alles Mühen von Sonnenaufgang bis spät in die Nacht hinein, wenn man unfähig ist, durch geistige Überlegenheit den Gewinn für seine Produkte zu erzielen. — Im krassen Gegensatz dazu traf der Herr Kurator die Schule in einem nahegelegenen Aul an. Hier hatte der Lehrer alles bereiten können, die Schüler gaben gute Antworten und der Lehrer erhielt eine Belohnung von 120 Rbl. dafür. Außerdem erhielt der Ort 100 Rbl. zur Gründung einer Bibliothek. Fürwahr eine große Freude für den Lehrer! — Auch bei uns hätte dieselbe Anerkennung erzielt werden können, wenn dem Drängen und Bitten der Lehrer nachgegeben worden wäre. Was sollen aber diese befugten Führer der Volksbildung beginnen, wenn die Schüler nur vom 15. November bis zum Februar die Schule besuchen und in dieser Zeit noch Versäumnisse von 2—3 Wochen, wegen zerrissener Stiefel, gemacht werden, wie es im Vorjahre tatsächlich der Fall war. Da kann von Fortschritten keine Rede sein und der eifrigste Lehrer wird unzufrieden werden oder — er muß fortgehen.
Ein Schulfreund.
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https://www.difmoe.eu/d/view/uuid:89df2 ... 7bbed010d6

„Kaukasische Post“ Nr.15, den 29.Novemb. (12.Dez.) 1909. 4.Jahrgang. (S.13-14)
[spoiler=]Alexanderdorf, den 11. Nov. 1909. Heute verließ unser Küster-Lehrer Johann Schmidt Alexanderdorf, um eine Lehrerstelle im Donischen bei Rostow anzutreten. Die Sache kam so. Schon im vorigen Jahre bat der Lehrer die Gemeinde, sie möge ihm doch etwas zu seinem Gehalte zulegen, da er mit demselben bei der hiesigen Teuerung aller Produkte nicht mehr auskommen könne. Jedoch wurde ihm seine Bitte kurz abgeschlagen. Dann bat er die Gemeinde um eine halbe Dessjatine Kartoffelland. Auch diese Bitte blieb unerfüllt. In diesem Herbst, am 15. Oktober, besuchte der Schulinspektor die Schule. Die Lehrer benutzten die passende Gelegenheit dem Herrn Inspektor die Frage vorzulegen, ob es nicht möglich sei, daß die Lehrer ihr Gehalt von der Krone bekommen. Der Herr Inspektor bejahte dies mit der Bedingung, daß die Gemeinde das bisherige Gehalt der Lehrer für Schulzwecke verwende, einerlei, ob man davon den Lehrern etwas zu ihrem Gehalte von der Krone zulege und das übrige für Anschaffung von Bibliotheken, Schulmöbeln, Anbau neuer Klassen und drgl. verwende, oder alles für letztere Zwecke benutze. Darauf gingen beide Lehrer in die Gemeindeversammlung, stellte der Gemeinde die Sache vor, und die Gemeinde folgte, indem sie einen Gemeindebeschluß unterschrieb, in welchem sie gleichfalls um Anstellung eines dritten Lehrers bat, da die Schülerzahl in unserer Schule über 150 steigt. Es wurde der Gemeinde auch gleich die Bitte vorgelegt, dem deutschen (Küsterlehrer) zu dem Gehalte von der Krone (390 Rbl.)noch 210 Rbl. zuzulegen, dem Lehrer der russischen Sprache 60 Rbl., so daß ersterer dann 600 und letzterer 450 erhalten würde. Die Gemeinde behalte ja dann noch von dem früheren Gelde (730), 460 Rbl. übrig. Die Gemeinde versprach dieses auch, doch im Beschluß wurde nichts davon erwähnt. Die Lehrer hofften jetzt, daß sich ihre Lage verbessern würde und arbeiteten mit frohem Mute weiter. Da bekam der Küsterlehrer einen Ruf von einer deutschen Gemeinde im Donischen — seiner Heimat, wo ihm bessere
Bedingungen vorgeschlagen wurden. Er wollte aber seine Gemeinde und Schule nicht verlassen, und bat die Gemeinde, sie möge durch einen Beschluß das gegebene Versprechen bestätigen, dann wolle er gerne weiter in Alexanderdorf dienen und seiner Heimatgemeinde absagen. Da man aber dem Lehrer diese Garantie durch Beschlußfassung nicht geben wollte, so sah sich derselbe wohl oder übel veranlaßt, sein ihm liebgewordenes Amt in Alexanderdorf aufzugeben. Es verliert dadurch unsere Schule eine gute Kraft, was um so mehr zu bedauern ist, da der Austritt in der Schulzeit erfolgte und dadurch der Unterricht nur unregelmäßig weitergeführt werden kann. Hoffentlich wird der neugewählte Vorsteher recht energisch sein und Mittel und Wege finden, das Schulwesen und die Lehrerbesoldungsfrage in richtiger Weise zu erledigen.
— Ein Hiesiger.
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https://www.difmoe.eu/d/view/uuid:2a135 ... 3009005d32
lori_grondin
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Alexanderdorf (Naltschik) Nord Kaukasus

Сообщение lori_grondin »

Further to my original enquiry,I have found out more information. According to my Great Grandfather's death records in Alberta, Canada , it states his Mother and his Father.

Father:

Ronald Kraft (I am going to assume that is the anglo spelling of the name Reinhold, Reinald, or Reinhard)

Mother:

Elizabeth Schneider

It only says that they were from Russia.

On the ships manifest that I found Konrad Kraft along with Elizabeta Kraft (nee Pahl) and their children Maria and Jacob , it states that Konrad had a brother named Jakob in Russia. I have found out my Great Grandmother's parents names as well, however they were not from the Caucasus, rather from what we know now as the Ukraine.

My search continues...
Svetlanakraft
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Alexanderdorf (Naltschik) Nord Kaukasus

Сообщение Svetlanakraft »

Подскажите пожалуйста, в каком архиве могут храниться записи о рождённых в колонии Александердорф  г.Нальчика  КБР? Куда можно обратиться? Мой прадед Крафт Хайнрих ( лютеранин ) родился в колонии Александердорф в 1872году, дедушка Крафт Иван  в 1907году. С уважением, Светлана Крафт.
gelene
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Alexanderdorf (Naltschik) Nord Kaukasus

Сообщение gelene »

Список Саратовским колонистам переселяющимся на жительство в Кабарду близ укрепления Нальчика, 1853 г.

Имена и прозвание (Число душ мужского и женского пола)
1 Зейбель Яков 5 3
2 Петров Иван 4 3
3 Миллер Михаил Бернард 7 3
4 Вянзерих Филипп 2 3
5 Майер Григорий 1 1
6 Кебель Генрих 2 1
7 Тяр Филипп 7 6
8 Шнейдер Иван 1 1
9 Крафт Генрих 3 4
10 Гайцепрядер Яков 3 3
11 Штарк Иван 7 2
12 Майер Яков 1 2
13 Коберт Фридрих 6 5
14 Маркварт Генрих 1 -
15 Гяр Адам 1 1
16 Ряттер Иван 1 3
17 Кейрх Генрих 4 1
18 Герт Адам 3 3
19 Вяльц Генрих 2 5
20 Дякер (Декер) Магрета, вдова 4 2
21 Гил (Гиль) Иван 3 1
22 Боргенс Карл 3 4
23 Шлуд Конрад 2 3
24 Штетингер Иакоб 2 2
25 Деньгов (взм. Денхоф) Петр 4 6
26 Рейфшнейдер Иван 6 4
27 Козу(Госс) Иван 9 3
28 Фолк (Фольк) Иван 3 1
29 Майер Иван 6 5
30 Шимпер Иван 4 2
31 Спенглер Фридрих 1 1
32 Мор Георг 1 4
33 Крыгер (Кригер) Андрей 1 1
34 Германн (Герман) Яков 1 2

РГВИА ф. 13454-15-541
С уважением, Елена Герасименко
Мой проект: База фамилий по Северному Кавказу и Кубани на основе документов московских архивов, в том числе немцы:
http://kubangenealogy.ucoz.ru/forum/12-854-1

Генеалогический поиск в архивах Москвы.
W.Müller
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Alexanderdorf (Naltschik) Nord Kaukasus

Сообщение W.Müller »

alex.goss49632 писал(а): 19 июл 2020, 19:26Госс из села Александровка г. Нальчик.
Учетная ведомость населения колонии Александровской 2-го участка Нальчикского округа Терской области
Составлена 18 мая 1920 г.
УЦГА АС КБР, ф.Р-73, оп.1, д.2, лл.8-17.

№№ по порядку Имя, отчество и фамилия домохозяина Количество душ
3. Людвиг Адамович Госс 5
6. Петр Каспарович Госс 5
11. Каспар Христианович Госс 8
14. Генрих Карлович Госс 2
27. Петр Георгиевич Госс 6
52. Рейнгардт Адамович Госс 7
55. Яков Георгиевич Госс 8
61. Маргарита Ивановна Госс 4
75. Иосиф Готлибович Госс 2
89. Екатерина Петровна Госс 1
93. Иван Романович Госс 7
97. Христиан Христ. Госс 9
101. Христиан Иванович Госс 3
112. Петр Петрович Госс 5
125. Давид Рейнгардович Госс 13
130. Александр Рейнгард. Госс 5
135. Самуил Генрихович Госс 2
146. Генрих Романович Госс 8
181. Генрих Иванович Госс 8
184. Яков Рейнгардт. Госс 3
190. Адам Петров. Госс 5
194. Иван Адамович Госс 7
196. Генрих Адамович Госс 9
208. Фридрих Иванович Госс 7
242. Анна-Екатерина Егоровна Госс 3
W.Müller
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Alexanderdorf (Naltschik) Nord Kaukasus

Сообщение W.Müller »

Из каталога фондов Государственного архива Ставропольского края

Фонд № 132. Опись № 1. Дело № 2810.
По отношению управляющего Саратовской конторой иностранных поселенцев по предмету взыскания с проживающего в колонии Александровской колониста Кондратия Дерри 178 р.57,5коп. серебром на удовлетворение колониста Кейля
Даты документов: 1861–1862 гг.

Во всех делах фонда №132 количество листов указано - 0 ???
AlexQs
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Alexanderdorf (Naltschik) Nord Kaukasus

Сообщение AlexQs »

Здравствуйте дорогие форумчане,
к сожалению списки жителей колонии Александровской под Нальчиком недоступны (...)
Есть ли у кого нибудь эти списки?

Меня интересует фамилия Симон Гейнрих Петрович 1893 г.р. и Симон (Зайбель) Елизаветы 1899 г.р.
Семья бабушки числилась в списках первопоселенцев под Нальчиком.
Семьи дедушки в списках из первых поселенцев в колонии Александровской под Нальчиком не числилось. Не можем найти информации, откуда с Поволжья они переселились на Кавказ. Мы предполагаем это или Диттель, или Нижняя Добринка. В списках семей из этих колоний от 1857 г. числятся дети, которые могли по возрасту и по имени быть отцом дедушки. Но это предположение. Буду признателен за любую подсказку или информацию.
Всем здоровья и заранее спасибо.
С уважением, Александр Симон.
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Alexanderdorf (Naltschik) Nord Kaukasus

Сообщение 1.Hilfe »

AlexQs писал(а): 02 дек 2020, 00:51к сожалению списки жителей колонии Александровской под Нальчиком недоступны (...)
Уточните, пожалуйста, что за списки, и почему они недоступны? Где они находятся?
W.Müller
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Сообщение W.Müller »

AlexQs писал(а): 02 дек 2020, 00:51Есть ли у кого нибудь эти списки?
В этой теме помещены данные о местонахождении разных списков по колонии Александровкой - первопоселенцах, посемейных, домохозяев...
W.Müller писал(а): 26 дек 2017, 06:38"Документы о немецких колониях, находившихся на территории КБР, отложены в историческом фонде (Ф. И - 16) «Управление центра Кавказской линии». В них содержатся рапорта, прошения о въезде на территорию КБР, списки первых колонистов, сведениях о хозяйственно-экономической деятельности."
Heinrich Reichert писал(а): 04 мар 2012, 14:54Что имеет Владикавказский архив по Нальчикскому округу
Waldemar5 писал(а): 08 ноя 2016, 09:59"Семейный списокъ колонистамъ Саратовской губернии поселившихся при укреплЪнiи Нальчикскомъ, наименованной колонiи Александровской. Составленъ 29 марта 1860 года." Ф.11.Оп.80.Д.162.
В списках 1860 г. указано откуда переселились...
AlexQs
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Сообщение AlexQs »

1.Hilfe писал(а): 02 дек 2020, 06:49
AlexQs писал(а): 02 дек 2020, 00:51к сожалению списки жителей колонии Александровской под Нальчиком недоступны (...)
Уточните, пожалуйста, что за списки, и почему они недоступны? Где они находятся?
Я извиняюсь. :-[ В самом начале этой темы были вставлены 17 страниц, список жителей колонии Александровской до 1941 года. Эти списки недоступны.
W.Müller
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Alexanderdorf (Naltschik) Nord Kaukasus

Сообщение W.Müller »

W.Müller писал(а): 02 дек 2020, 10:44домохозяев
Учетная ведомость населения колонии Александровской 2-го участка Нальчикского округа Терской области
Составлена 18 мая 1920 г.
УЦГА АС КБР, ф.Р-73, оп.1, д.2, лл.8-17.
AlexQs писал(а): 02 дек 2020, 00:51Симон Гейнрих Петрович 1893 г.р.
в учётной ведомости не значится. Есть такие:
№№ по порядку Имя, отчество и фамилия домохозяина Количество душ
121. Яков Петрович Симон 9
123. Фридрих Петрович Симон 4
W.Müller
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Сообщение W.Müller »

AlexQs писал(а): 02 дек 2020, 10:52В самом начале этой темы были вставлены 17 страниц, список жителей колонии Александровской до 1941 года.
Он здесь (нажмите на стрелку рядом с автором сообщения):
Heinrich Reichert писал(а): 04 мар 2012, 14:50 Cписок жителей колонии до 1941 года
Чтобы посмотреть список нажмите на "+"
AlexQs
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Сообщение AlexQs »

W.Müller писал(а): 02 дек 2020, 11:05
AlexQs писал(а): 02 дек 2020, 10:52В самом начале этой темы были вставлены 17 страниц, список жителей колонии Александровской до 1941 года.
Он здесь (нажмите на стрелку рядом с автором сообщения):
Heinrich Reichert писал(а): 04 мар 2012, 14:50 Cписок жителей колонии до 1941 года
Чтобы посмотреть список нажмите на "+"
Большое спасибо за помощь W.Müller.
В списках жителей, которые были выставлены от Andrücha в начале этой темы, были очень детализированные данные. Например фамилия, имя и отчество домохозяина и его супруги, и количество детей. Возможно этот список был сделан после 1920 года и мой дедушка указан в них. Так как мой отец был 1926 г.р. а его старший брат 1924 г.р., возможно, что дедушка в 1920 был ещё холост и поэтому отсутсвует в учетной ведомости населения колонии Александровской от 1920 года.
W.Müller
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Сообщение W.Müller »

AlexQs писал(а): 02 дек 2020, 12:16Andrücha
Больше семи лет не появляется на форуме так что обновления изображений скорее всего не будет...
http://forum.wolgadeutsche.net/memberli ... ile&u=3504
AlexQs писал(а): 02 дек 2020, 12:16были очень детализированные данные
На будующее - следуйте этому совету
Heinrich Reichert писал(а): 02 окт 2013, 13:44Мой совет всем новичкам и "продвинутым" - если вам попалось что-то интересное в интернете и это можно скопировать -копируйте!!!
Не откладывайте это на будущее, иначе в один прекрасный день вы "проснётесь", а нужная информация отсутствует.
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Сообщение Heinrich Reichert »

W.Müller писал(а): 02 дек 2020, 17:34Heinrich Reichert писал(а): ↑02 окт 2013, 11:44
Мой совет всем новичкам и "продвинутым" - если вам попалось что-то интересное в интернете и это можно скопировать -копируйте!!!
Не откладывайте это на будущее, иначе в один прекрасный день вы "проснётесь", а нужная информация отсутствует.
:-D
К сожаленью актуально *SCRATCH* Ауууу потомки кто нибудь скопировал? Поделитесь...

P.S. шучу :-D ждать возможно долго придётся. Вставил вместо не действующих снимков ссылку для скачивания в PDF
Интересует всё о Райхерт с Волги.Также интересует фамилия Герониме,Ортман,Бокслер,Шюллер из Мариенталь на Волге.Интерес по колониям Запорожья(Блюменталь, Ляйтерхаузен и т.д.)- фамилии Лайер(Лейер) и Бернгардт.
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Сообщение W.Müller »

Heinrich Reichert писал(а): 02 дек 2020, 18:07вместо не действующих снимков ссылку для скачивания в PDF
В моих "завалах" это есть в папке "Возможные родственники" под заголовком Сведения из Heimatbuch 1961 Из списка колонии Александровская за 1941 год; только с №59.1 до №80 и с №172 до №191. На этих двух страницах интересующая меня фамилия... Тогда ещё не был зарегистрирован на форуме, заходил с 2011 года в качестве гостя, написано по моей просьбе:
вага писал(а): 02 фев 2016, 17:47от W.Müller Уважаемые форумчане! Интересует семья Моор, депортированная в 1941-м году из с.Александровка, КБАССР, под Нальчиком в Павлодарскую область Казахстана ( по противоречивым данным в с. Лебяжье или с.Извёстка - пос.Известковый). Данные на главу семьи установить не удалось; жена - Моор ( дев.Миллер) Аделя Фёдоровна (Фридриховна) 1895-1896г.р., м.р. кол. Михайловская под Владикавказом, (самая старшая -из восьми - сестра моего деда Андрея, вторая сестра 1897 г.р.); детей этой пары звали Пендимен и Ванда. В списках колонии за 1941 год на старом форуме у одного из глав семей жену звать Аделе, однако год рождения не совпадает, у второго - более подходящего по возрасту – не совпадает имя жены. Потомков этой семьи или если кому-то что-то известно об этой семье прошу ответить.
Пока никто не откликнулся...
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Сообщение AlexQs »

Большое, большое спасибо Heinrich! Вообще не надеялся, что так быстро увижу все списки. На ваш совет, сразу всё скачивать, что кажется интересным, про который писал W.Müller, я уже несколько раз натыкался. Но увы, так уж случается, как вы написали.
Нашёл в списках, своего дедушку Симон Генрих Петровича и бабушку Симон (Зайбель) Елизавету. Двое детей указано в списке. Это которые остались в живых из семи. Года рождения не правильные. Дедушка с 1893, бабушка с 1899.
Мы ищем, с какой колонии Поволжья семья Симон переехала на Кавказ. Недавно пришёл ответ из архива г. Нальчик. Прислали сканированные документы, например число лошадей в хозяйствах жителей колонии Александровской от 1920 с именами и годами рождения домохозяев, перепись жителей колонии от 25 до 45 лет, которые подлежали мобилизации тоже от 1920 г. На конкретный вопрос о поселении семьи Симон в колонии Александровской ответа не было. В свидетельстве дедушки о крещении стояло, что он родился уже в колонии Алехандровской. По рассказам они говорили на поволжском диалекте. На запрос в архив немцев Поволжья был ответ, что надо знать с какого места на Волге они были. Пока не знаем, где найти эту нить :(
Ещё раз, большое спасибо всем!
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Сообщение Heinrich Reichert »

AlexQs писал(а): 03 дек 2020, 20:59Нашёл в списках, своего дедушку Симон Генрих Петровича и бабушку Симон (Зайбель) Елизавету. Двое детей указано в списке. Это которые остались в живых из семи. Года рождения не правильные. Дедушка с 1893, бабушка с 1899.
Мы ищем, с какой колонии Поволжья семья Симон переехала на Кавказ.
Может вам стоит повнимательней присмотреться к Симон из Диттель (Олешня), откуда прибыли предки бабушки Зайбель?
Интересует всё о Райхерт с Волги.Также интересует фамилия Герониме,Ортман,Бокслер,Шюллер из Мариенталь на Волге.Интерес по колониям Запорожья(Блюменталь, Ляйтерхаузен и т.д.)- фамилии Лайер(Лейер) и Бернгардт.
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Сообщение AlexQs »

Здравствуйте Heinrich.
Вы правы. Семья Симон из Диттель наш фаворит.
А.Б.Май прислал нам посемейные списки колонии Диттель от 1857 года. В числе семей домохозяйства Нр.11 числится сын Фридрих, которому тогда 28 лет (1829 г.р.) и у которого есть сын Петер, который родился в 1853 году. Так как старший брат дедушки, который эмигрировал со своей семьёй в США в 1913 году, с 1877 года рождения, всё совпадает. Но надо будет это через архивы ещё доказать.
W.Müller
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AlexQs писал(а): 05 дек 2020, 14:47колонии Диттель от 1857 года
Они могли числиться в Диттель, а жить в Александровской по временным паспортам...
В моём поиске одна семья числилась в 1857 году в Диттель, а фактически с 1851 проживала в Александровской, данные на неё удалось обнаружить в посемейном списке за
W.Müller писал(а): 02 дек 2020, 10:441860 г.
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